
Nur 0,5 Prozent der Ansteckungen mit dem Corona-Virus finden in Gaststätten statt, schreibt der Hotel- und Gaststättenverband Bayern (Dehoga) auf seiner Internetseite. Bei den Zahlen beruft sich der Branchenverband auf das Robert-Koch-Institut. Deshalb ist es für Thomas Dauenhauer, Kreisvorsitzender des Dehoga in Kitzingen, nicht verständlich, dass die Gastronomie nun für bis zu vier Wochen schließen muss: "Wir treiben die Menschen zu privaten Feiern, bei denen es keine Hygienekonzepte gibt."
"Es ist eine Katastrophe für unsere Branche und völlig ungerecht, denn wir haben uns nichts zu schulden kommen lassen", sagt Dauenhauer weiter. Seine Mitarbeiter wissen nicht, was sie tun sollen und keiner glaube daran, dass der Lockdown Ende November endet. Schließlich habe er im Frühjahr auch deutlich länger gedauert. Doch es gibt auch einen Hoffnungsschimmer. Finanzminister Olaf Scholz will 75 Prozent des Umsatzes aller vom Lockdown betroffenen Firmen erstatten. Als Referenzwert soll dabei der November des Vorjahres gelten.
Hilfen sind ein Hoffnungsschimmer
"Wenn das problemlos funktioniert, würde es der Branche wirtschaftlich enorm weiterhelfen", erklärt Dauenhauer, der seit dieser Woche auch Bezirksgeschäftsführer des Dehoga für ganz Unterfranken ist. Wenn die Gastronomie-Betriebe dann ab Montag schließen müssen, warten auch extreme logistische Herausforderungen auf die Besitzer. Denn das Martini-Fest steht vor der Tür, manche Wirte haben sich sogar schon auf die Adventszeit vorbereitet. Die Lager und die Kühlhäuser sind gefüllt. "Ich hoffe, wir müssen nicht viel wegschmeißen. Es ist jedenfalls ein großer Aufwand, alles zu verpacken", weiß der Dettelbacher Hotelbesitzer.
Dieses Problem teilt auch Steffen Drescher, der in Dettelbach das Bistro Peanuts betreibt. Ihn hat bereits die auf 21 Uhr vorgezogene Sperrstunde hart getroffen. Ins Peanuts kommen normalerweise um die 50 Fußballfans zu den Spielen in der Champions-League. Diese Woche konnte Drescher nur das Spiel der Bayern, das bereits um 18.55 Uhr begann, zeigen. Zum Anpfiff der Spiele um 21 Uhr musste das Peanuts bereits leer sein. Die Abo-Preise für die Bezahlsender Sky und DAZN, die auch jede Woche die Bundesliga übertragen sind saftig. Immerhin gab es während des ersten Lockdowns im Frühjahr Preisnachlass. Darauf hofft Drescher auch jetzt. Denn seine finanziellen Reserven sind aufgebraucht. Damals musste er vier Monate auf die Soforthilfe warten.
Rücklagen sind aufgebraucht
Auch Thomas Dauenhauer hat für seine Betriebe damals Soforthilfe bekommen. Bei 50 Prozent weniger Umsatz machten die Soforthilfen aber gerade einmal fünf Prozent des Verlusts aus. 350 000 Euro musste er sich von der staatliche KfW-Bank leihen. Jetzt muss er wohl die Rückzahlung erstmal auf Eis legen. Die Betriebsausfallversicherung, die im März noch teilweise einsprang, ist nun auch aufgebraucht. Wie ihm geht es vielen Kollegen im Landkreis Kitzingen. "30 bis 50 Prozent der Gastor-Betriebe wird es erwischen", glaubt er. Bisher ist ihm noch kein Restaurant oder Kneipe bekannt die pleite gegangen ist. "Wir hatten im Landkreis einen guten Sommer, zumindest in den Restaurants", berichtet er. Das habe vor allem an den vielen Touristen gelegen, die in den Landkreis kamen.
Es gibt Cafes, da muss man 3mal nach der Liste fragen zum eintragen. Am nächsten Tag liegt die Liste dann offen auf einem Tisch aus, zum selbsteintragen.
Es gibt Wirtschaften, da muss man das Personla förmlich bitten, ob denn der Tisch den man zugewiesen bekommen hat auch abgeräumt wird. Das Desinfizieren nur auf nochmalige Aufforderung ???
etc etc
Alles im LK Kitzingen
Das hat nichts mit denunzieren zu tun, sondern sichert denen, die sich an die Regeln halten, die Existenz.
Pauschalisierung hilft niemanden