
Der Brand in einer Kellerwohnung in Wiesentheid beschäftigt jetzt das Landgericht Würzburg. Auf der Anklagebank sitzt ein junger Mann, der unter Verdacht des versuchten Mordes an seinen Eltern steht. Dies bestätigte Boris Raufeisen, Sprecher der Staatsanwaltschaft, auf Anfrage.
Eine Person von der Feuerwehr befreit
Das Feuer brach gegen 5 Uhr aus. Eine Bewohnerin im Obergeschoss hatte Brandgeruch bemerkt, sich zu ihren Nachbarn gerettet und von dort aus den Notruf veranlasst. Als die erste Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Kitzingen vor Ort eintraf, hatte sich bereits dichter Rauch im gesamten Gebäude verteilt.
Der mutmaßliche Brandstifter war im Gebäude eingeschlossen und musste von den Atemschutzträgern der Feuerwehr aus dem Gebäude gerettet werden. Zwei Personen wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in Krankenhäuser gebracht. Einsatzkräfte der Feuerwehr löschten den Brand.
Das Wohnhaus war zunächst unbewohnbar. Die dort lebende Familie wurde laut Bürgermeister Werner Knaier mit Hilfe der Gemeinde auf zwei Pensionen in Wiesentheid verteilt. Rasch keimte bei Ermittlern der Verdacht auf vorsätzliche Brandstiftung. Vermutlich war ein Brandbeschleuniger im Spiel.
Zwei Promille im Blut
Als dringend Tatverdächtiger wurde der Sohn des Ehepaares, der im Keller wohnte, in Untersuchungshaft genommen. Er ist wegen des Verdachts des versuchten Mordes in zwei Fällen und Brandstiftung angeklagt. Es besteht der Verdacht, dass er seine Eltern, insbesondere seine Stiefmutter töten wollte. Er soll zur Tatzeit über zwei Promille Alkohol im Blut gehabt haben.
Der Prozess am Landgericht Würzburg beginnt am Dienstag, 3. September, um 11.30 Uhr. Er wird am Mittwoch, 4. und Freitag, 6. September fortgesetzt.