
Erst Mitte Oktober hatte Heinrich Wörner in der Sitzung seinen Abschied aus dem Wiesentheider Gemeinderat bekannt gegeben und sein Mandat aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Mit Beifall bedacht, mit erhobenem Haupt, war er gegangen, nachdem sich Wörner noch einmal von jedem seiner Ratskollegen persönlich verabschiedet hatte. Nur kurz darauf, am 31. Oktober, hat er, der erst im September seinen 70. Geburtstag beging, den Kampf gegen den Krebs verloren.
Mit Heinrich Wörner verliert der Markt Wiesentheid einen ebenso engagierten, bekannten wie beliebten Volksvertreter, der die Nähe zu seinen Mitbürgern suchte. 25 Jahre saß er am Ratstisch, von 2008 bis 2020 fungierte er auch als Dritter Bürgermeister. Seine politische Heimat hatte er bei den Freien Wählern, für die er sich über Jahrzehnte engagierte. Im Wiesentheider Ortsverband des Bürgerblocks galt er als als ein Aktivposten und Motor.
Mann des Volkes
Sein Mandat als Gemeinderat bedeutete ihm viel. Wörner war ein Mann des Volkes. Ob Musik, Sportverein, Schützen, Partnerschaftskomitee – in nahezu allen Gruppierungen und Vereinen seiner Heimatgemeinde brachte er sich ein.
Den Begriff Bürgernähe lebte er. Heinrich Wörner hatte stets sein Ohr am Mitmenschen, er setzte sich für diesen ein und kannte die Befindlichkeiten der Wiesentheider. Immer interessiert am Geschehen, ein Gentleman, bisweilen etwas aufbrausend, auch streitbar, aber nie nachtragend, so werden ihn viele in Erinnerung behalten.
Seit 1996 im Gemeinderat
Wörners politische Laufbahn begann 1996, als er erstmals für den Gemeinderat kandidierte und gewählt wurde. In der Folge fungierte er einige Jahre für den Bürgerblock als Fraktionssprecher im Rat, zudem war er in zahlreichen Ausschüssen und Gremien tätig.
Ganz an die Spitze der Marktgemeinde schaffte es Heinrich Wörner nicht. So unterlag er 2008 bei den Wahlen zum Bürgermeister erst in der Stichwahl gegen Werner Knaier. Im Gemeinderat blieb Wörner dennoch. Von 2008 bis 2020 gehörte er auch dem Kreistag an. In Anerkennung für sein Wirken hatte ihn der Markt Wiesentheid 2020 mit dem Ehrenring ausgezeichnet.
Als Braumeister im Ausland gelebt
Heinrich Wörner stammt aus einer Landwirtsfamilie in Neuses am Sand. Seit 1969 lebte er in Wiesentheid, wo er 1972 Abitur machte. Als Diplom-Braumeister arbeitete und lebte er acht Jahre im Ausland, später war er als Selbstständiger in der Brauerei- und Getränkeindustrie tätig.
Um ihn trauern seine Frau Karin, die Angehörigen sowie viele Freunde.
Einen Nachruf auf Wörner verfasste der Markt Wiesentheid auf seiner Internetseite. "Wir danken Herrn Wörner für seinen wertvollen Einsatz für den Markt Wiesentheid und werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren", schreibt Bürgermeister Klaus Köhler.