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Kitzingen
Weniger Friseurbesuche? Das sagen die Friseure im Landkreis Kitzingen
Sechs Wochen hatten die Friseure im Landkreis Kitzingen geschlossen, danach gab es einen Ansturm. Doch jetzt haben die Friseure weniger zu tun. Woran liegt die Flaute?
Monika Henneberger in ihrem Salon in Mainbernheim, hier auf einem Archivbild. Aktuell gehen weniger Menschen zum Friseur, als vor der Corona-Krise. 
Foto: Daniela Röllinger | Monika Henneberger in ihrem Salon in Mainbernheim, hier auf einem Archivbild. Aktuell gehen weniger Menschen zum Friseur, als vor der Corona-Krise. 
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:38 Uhr

Gehen die Menschen wegen der Corona-Pandemie seltener zum Friseur? Seit Anfang Mai haben die Friseure im Landkreis Kitzingen wieder geöffnet, allerdings unter strengen Auflagen, wie einer Maskenpflicht für alle Beteiligten. Außerdem gibt es den Haarschnitt nur noch mit vorherigem Termin. Nachdem die Salons sechs Wochen geschlossen hatten, gab es Anfang Mai einen regelrechten Ansturm, der sich mittlerweile jedoch deutlich abgeschwächt hat. "In Zeiten von Kurzarbeit halten sich einige Kunden zurück und lassen mehr Zeit zwischen Friseurbesuchen verstreichen", bemerkt Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks. 

Monika Henneberger, Obermeisterin der Friseurinnung im Landkreis Kitzingen, bemerkt den Unterschied auch. "Teilweise warten die Kunden länger, bis sie wieder zum Friseur kommen", erklärt Henneberger, die ihren Salon in Mainbernheim hat. Statt alle vier Wochen, wie sonst häufig üblich, kommen viele Kunden jetzt nur noch alle sechs Wochen. Es gebe aber auch viele Stammkunden, die sich immer von der gleichen Mitarbeiterin zu einem festen Termin die Haare schneiden lassen und deshalb ihre regelmäßigen Termine weiter wahrnehmen, berichtet Henneberger.

Stammkunden bleiben trotz Corona

Die Terminpflicht ist für die Obermeisterin der Friseurinnung aus Mainbernheim wegen der vielen Stammkunden kein großes Problem. Aber dass sie ihren Salon nicht so voll besetzen darf wie sonst, das kostet natürlich Geld. In anderen Salons im Landkreis kann sich Henneberger aber durchaus vorstellen, dass die Terminpflicht ein Problem ist. Gerade in Kitzingen gibt es Friseure, die vor der Corona-Krise viel von der Laufkundschaft gelebt haben.

Von ihren vielen Stammkunden profitiert auch Manuela Gabriel mit ihrem Salon Main-Friseur in Volkach. "Ich habe immer noch viel zu tun", erzählt sie. Das liege aber auch daran, dass sie in ihrem Salon alleine sei. Natürlich gebe es manche Kunden, die sich ihre Haare zuhause färben, aber alles in allem sei sie gut ausgelastet, berichtet Gabriel.

Preiserhöhungen werden bleiben

Die Preiserhöhungen werden Hennebergers Meinung nach noch länger bleiben, denn der Aufwand ist gestiegen. Zu den Hygienevorschriften zählt nämlich auch weiterhin die Pflicht, jedem Kunden die Haare zu waschen. Laut Branchenverband-Chef Müller gibt es auch bei der Zahl der Ausbildungsplätze einen Rückgang. "Wir bilden weiter aus, aber es ist schon eine Zurückhaltung beim Angebot der Lehrstellen zu beobachten", so Müller – und das, obwohl die Branche ein Nachwuchsproblem hat.

Dieses Problem sieht auch Monika Henneberger. "Auszubildende brauchen Zeit. In manchen Salons ist der Chef den ganzen Tag am Kunden und kann sich gar nicht ausreichend um die Azubis kümmern", sagt Henneberger. Außerdem kosteten die Auszubildenden auch während des Lockdowns Geld, da sie in ihrer Ausbildung von der Kurzarbeit ausgenommen waren.

Positiv: Getränke und Zeitschriften wieder erlaubt

Doch es gibt auch positive Nachrichten. Ältere Kunden scheinen keinerlei Angst vor einer Ansteckung beim Friseur zu haben. "Ich merke da keinen Unterschied. Unsere älteren Kunden kommen weiterhin sehr zuverlässig in den Laden", berichtet Henneberger. Positiv sei es auch, dass endlich wieder Getränke und Zeitschriften ausgegeben werden dürfen. "Dann können unsere Gäste wenigstens mal kurz die Maske abnehmen, um einen Schluck von ihrem Kaffee zu trinken."

 
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