Vollgelaufene Keller, ein Restaurant ohne Wasser, mehrere Anlieger ohne Strom und Internet, eine Ampel an der B 8, die abgebaut werden musste und zunächst nur provisorisch wieder aufgestellt werden konnte: Die Folgen des Wasserrohrbruchs an der Ecke B8/Jahnstraße waren und sind beträchtlich.
Montagfrüh standen die Autofahrer auf der B 8 in Kitzingen mal wieder im Stau. Grund war nicht das übliche Verkehrsaufkommen, sondern ein Wasserrohrbruch an der B-8-Kreuzung kurz nach dem Ortseingang aus Richtung Würzburg – und damit in einem Bereich der Bundesstraße, der erst im September saniert wurde.
Der Schaden war am Morgen entdeckt worden, hatte sich allerdings wohl schon Stunden vorher ereignet. "Es hat die ganze Nacht geregnet", nennt Roger Lindholz von den Licht-, Kraft- und Wasserwerken Kitzingen (LKW) einen der Gründe, warum der Schaden zunächst unbemerkt blieb. Die Straße war nass, dass da irgendwo Wasser lief, wo es nicht hingehört, war nicht zu sehen. Auch dass in einem Anwesen direkt neben der Kreuzung die Keller mit Wasser voll liefen, wurde erst am Morgen entdeckt.
Der Schaden an der Leitung mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern war dabei nicht das große Problem: ein glatter Bruch, die Reparatur nicht schwierig. Doch bis die Mitarbeiter der LKW an die betreffende Stelle kamen, verging viel Zeit, denn die Leitung war genau unter dem Fundament der Ampelanlage gebrochen. Ampel und Fundament mussten also erst entfernt werden. "Und darunter lagen dann noch mehrere Versorgungsleitungen und die Gasleitung", erklärt Roger Lindholz. "Es dauert, bis man das freiräumt."
Kein Wasser bei McDonalds: Die provisorische Versorgungsleitung war schnell gelegt, lobt die Schichtleiterin
Etwa 20 Anwesen waren von der Wasserversorgung abgeschnitten, drei bis vier hatten zeitweise keinen Strom und kein Internet. Während Strom und Internet ab Montagmittag wieder verfügbar gewesen seien, ging die Wasserleitung erst gegen 21.15 Uhr wieder in Betrieb. Mit einer Ausnahme: Die McDonalds-Filiale, die ab dem Morgen ebenfalls kein Wasser hatte, wurde schnellstmöglich provisorisch versorgt.
Sie habe kurz vor Öffnung der Filiale bemerkt, dass kein Wasser mehr läuft, berichtet Schichtleiterin Domenika Makulova. Kein Kaffee also zur Frühstückszeit, keine Getränke, keine Toilette, zählt sie einige der Folgen auf. Sie habe bei der Stadt angerufen und nach kurzer Zeit seien Mitarbeiter der LKW gekommen. Die provisorische Versorgung sei sehr schnell eingerichtet worden, lobt sie. "Schon nach einer Stunde war das erledigt."
Der Anlieger direkt neben der Schadstelle allerdings wird länger mit den Folgen des Wasserrohrbruchs kämpfen. Die Kitzinger Feuerwehr rückte an, um das Wasser aus den Kellern abzupumpen. "Da waren die Keller fast voll", sagt stellvertretender Kommandant Andreas Wintzheimer. Drei bis dreieinhalb Stunden haben die Einsatzkräfte für das Auspumpen gebraucht. Dabei muss man sogar noch von Glück im Unglück sprechen: Die Öl- und Dieseltanks im Keller seien unbeschädigt geblieben. Welche Schäden das Wasser darüber hinaus angerichtet hat, wird noch zu klären sein.
Wurde die Oberflächensanierung der B 8 zu kurzfristig angekündigt, um auch die Versorgungsleitungen zu sanieren?
Um den Verkehr zu regeln, wurde eine provisorische Ampel aufgestellt. Wie lange die stehen bleibe, könne er noch nicht sagen, erklärt Roger Lindholz. Und auch nicht, wie lange die Zufahrt zur Jahnstraße aufgrund der Baustelle gesperrt bleiben müsse. Um das weitere Vorgehen zu klären, treffen sich am Donnerstag die beteiligten Behörden, der Ampelhersteller und die LKW. Dabei geht es insbesondere um einen neuen Standort für das Ampelfundament.
Schon seit Jahren gibt es Gespräche zwischen der LKW und der Stadt, dass in diesem Bereich die Versorgungsleitungen, insbesondere Wasser, aber wohl auch Kanal, saniert werden müssten. Drängt sich die Frage auf, warum das nicht im Zuge der Baustelle im September gemacht wurde. Lindholz nennt mehrere Gründe: Die Ankündigung der Oberflächensanierung der B 8 sei viel zu kurzfristig gekommen, um die Sanierung der Versorgungsleitungen zu planen. Zudem sei eine solche Maßnahme nicht an zwei Wochenenden durchzuführen – so lange nämlich war die Bundesstraße im Sommer nur gesperrt. Eine längere Sperrung der Hauptverkehrsader sei derzeit wegen des Autobahnausbaus und der damit verbundenen Umleitungen nicht möglich. "Irgendwann aber werden wir das angehen müssen."