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Wiesentheid
Wahlabend in Wiesentheid: Köhlers faustdicke Überraschung
Dass Bürgermeister Werner Knaier abgewählt würde, damit hatte kaum jemand gerechnet. Auch nicht der lokalpolitische Neuling Klaus Köhler, der ab Mai die Gemeinde führen wird.
Wiesentheids Bürgermeister Werner Knaier (rechts) erwies sich als fairer Verlierer und beglückwünschte seinen frisch gewählten Nachfolger Klaus Köhler am Wahlabend.
Foto: Andreas Stöckinger | Wiesentheids Bürgermeister Werner Knaier (rechts) erwies sich als fairer Verlierer und beglückwünschte seinen frisch gewählten Nachfolger Klaus Köhler am Wahlabend.
Bearbeitet von Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:15 Uhr

Die Wahl zum Bürgermeister brachte in Wiesentheid eine faustdicke Überraschung, die im Vorfeld kaum einer erwarten konnte. Der bisherige Amtsinhaber Werner Knaier  (CSU) verlor gegen seinen Herausforderer Klaus Köhler (Freie Wähler-Bürgerblock) und muss nach zwei Perioden an der Spitze der Marktgemeinde seinen Sessel räumen.

Am Wahlabend spitzte sich das Szenario zu. Etwa 45 Minuten nach dem Schließen der Wahllokale bat Bürgermeister Knaier vor dem Rathaus die gekommenen Wiesentheider, die aufs Ergebnis warteten, um Geduld. Das Ganze verzögere sich etwas, die vielen Briefwähler seien der Grund. Knaier wirkte angespannt, als er für Verständnis warb.

30 Neugierige warteten auf den Ausgang des engen Rennens

Weshalb er so angespannt war, wurde schnell klar. Aus dem Rathaus sickerte durch, dass es bei der Frage, wer denn Bürgermeister werde, keineswegs ein klares Ergebnis gebe, wie im Vorfeld viele vermuteten. Diese Neuigkeiten nahm mit Klaus Köhler auch der Gegenkandidat sichtlich überrascht entgegen, der sich unter den Wartenden gut 30 Personen im Freien befand. Ein so enges Rennen hatte nicht einmal er sich ausgemalt, gab er zu.

Schließlich dauerte es  bis gegen 20.10 Uhr. Bürgermeister Knaier schloss die Türe zum Historischen Pfarrhaus auf, in dem Wahlleiter Christian Sturm wenig später ans Rednerpult trat. Als der Verwaltungsleiter die Anzahl der Stimmen für die beiden Kandidaten verkündet hatte, spendeten einige Beifall, andere staunten wortlos. Sturm verwies kurz darauf, dass es sich um das vorläufige Wahlergebnis handle.

Noch etwas ungläubig strahlte Klaus Köhler am Wahlabend, als das Ergebnis verkündet war. Seine Frau Jutta (Mitte) und Gemeinderätin Helma Schug hörten seiner kurzen Ansprache zu.
Foto: Andreas Stöckinger | Noch etwas ungläubig strahlte Klaus Köhler am Wahlabend, als das Ergebnis verkündet war. Seine Frau Jutta (Mitte) und Gemeinderätin Helma Schug hörten seiner kurzen Ansprache zu.

Sofort ging der unterlegene Knaier auf den Sieger Köhler zu, der sich unter die Menge gemischt hatte und gratulierte diesem fair per Handschlag. Wenig später kommentierte er kurz im Gespräch seine für ihn sichtlich schmerzhafte Niederlage. "Die Welt geht weiter, das war natürlich auch für mich überraschend, da braucht man schon etwas, bis sich das setzt", gestand er. "Ich bin Demokrat und nehme es so hin. Klaus Köhler hat gewonnen und soll Wiesentheid nun führen. Wenn ich in den Gemeinderat komme, werde ich Wiesentheid weiter unterstützen", sagte Knaier.

Köhler spricht selbst von einer "Sensation"

Sieger Köhler stand immer noch ungläubig im Saal. Er schüttelte etliche Hände, irgendwer überreichte seiner Frau Jutta einen Blumenstrauß. "Ich bin sprachlos, ja überwältigt", gab Köhler wenige Minuten danach zu. Damit habe er nicht gerechnet. Sein Kalkül sei insgeheim so gewesen: "Bei 30 Prozent wäre ich zufrieden gewesen, mit 40 glücklich. Jetzt ist es überwältigend, eine Sensation", schilderte es Köhler.

Vor nicht einmal zwei Jahren war er mit seiner Frau Jutta wieder zurück nach Wiesentheid gezogen. Als absoluter Neuling in der Kommunalpolitik hatte Köhler sich erst im November zur Kandidatur für die Freien Wähler bereit erklärt. Jetzt ist er Bürgermeister einer Gemeinde mit fast 5000 Einwohnern.

 
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    In Wiesenbronn, der Heimat der CSU Angeordneten Becker ein Grüner Bürgermeister, in Wiesentheid ein abgewählter CSU Bürgermeister und für den CSU Landratskandidaten eine (wenn auch erwartbare) Klatsche.
    und die Grünen haben bei den Stadt und Gemeinde ratswahlen kräftig zugelegt. Das besondere daran, wir bewegen uns im ländlichen Raum, dort wo es früher mal außer CSU nichts gab.
    das alles mit dem Ehemann der CSU Landtagsabgeordneten Becker zu erklären ist zu billig. Es ist eine herbe Schlappe für Söder, der den Erfolg der Grünen nach Trump Scher Manier Klei zu reden versucht.
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