
Der große Erfolg der Kleinen Gartenschau in Kitzingen ist vielen noch in bester Erinnerung. Monatelang hatte sich 2011 das Mainufer auf Etwashäuser Seite in blühende Landschaften verwandelt, bei denen nicht nur Garten- und Blumenfreunde auf ihre Kosten kamen. An diese gelungene Veranstaltung will man jetzt anknüpfen. Zwischen Mai und Oktober 2025 soll es am Stadtbalkon eine Wiederauflage geben: deutlich kleiner, aber mit ähnlicher Ausrichtung. Von einer "Gartenschau light" ist bei den Beteiligten die Rede.
Auf einer eng umgrenzten Fläche rund um den dortigen Pavillon wollen Stadtgärtner ebenso wie Etwashäuser Gemüsebauern und der Kitzinger Kulturverein PAM als Ideengeber Lust aufs Gärtnern machen und die "Freude an der Selbstversorgung" wecken. Es geht um Traditionen wie die Anzucht von Obst und Gemüse, um alte und neue Techniken zum Bau von Gemüse- oder Hochbeeten, um effiziente Gartengestaltung auf engem Raum sowie um neueste Trends wie Vertical Gardening oder Hydroponik.
Was steckt hinter dem Trend des Vertikalen Gärtnerns?
Das Vertikale Gärtnern greift die Entwicklung auf, dass Gärten heute längst nicht mehr so groß wie früher sind und dass auch im urbanen Umfeld immer öfter der Wunsch wächst, Kräuter, Salat oder Gemüse selbst anzubauen – sei es, um Transportwege und Verpackungsmüll zu sparen, sei es, um sicherzugehen, dass es wirklich Bio-Ware ist. Für den Anbau werden Wände, Dächer und Terrassen genutzt.

Hydroponik ist eine Form des Gartenbaus, die komplett ohne Pflanzerde auskommt. Die Pflanzen wachsen in mit Nährstoffen angereichertem Wasser und werden dadurch optimal versorgt. Neben Dünger und Pestiziden sollen durch Hydroponik bis zu 80 Prozent Wasser im Vergleich zu herkömmlichen Pflanzmethoden gespart werden. Der Energieaufwand in großen Gewächshäusern ist zwar höher wegen der nötigen Pumpen. Das wird Experten zufolge aber durch höhere Erträge wieder ausgeglichen.
Mit alltäglichen Dingen den eigenen Garten aufhübschen
Die Mini-Gartenschau soll Ideen und Anregungen liefern, wie sich mit geringem Aufwand und aus alltäglichen Dingen wie Obststeigen, Kartoffelsäcken oder Holzpaletten schöne und praktische Dinge umsetzen lassen. Und: "Wir können eine Fläche reaktivieren, die seit der Gartenschau brachliegt", wie Herbert Müller vom Hauptamt im Kitzinger Rathaus sagt. Der Haupt- und Kulturausschuss des Stadtrats hat dafür bis zu 100.000 Euro bewilligt, der größte Teil werden Personal- und Bauhofkosten sein.
Gut angelegtes Geld, wie sich Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) und die elf Mitglieder des Ausschusses einig waren. Stephan Küntzer (CSU) warb dafür, die Fläche nach der Neugestaltung weiter zu pflegen und attraktiv zu halten. Zweiter Bürgermeister Manfred Freitag (FW-FBW) brachte dafür ein Patenschaftsmodell ins Spiel. Bedenken kamen nur wegen der Nähe des Geländes zum Main und der damit verbundenen Hochwassergefahr.