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Volkach
Volkacher Stadtrat: Wagenhäuser und Scheidig wollen nicht mehr
Noch vor Beginn der neuen Amtsperiode verändert sich der Volkacher Stadtrat: Jürgen Wagenhäuser tritt nicht an, Ortssprecher Holger Scheidig zeigt seine Enttäuschung.
Jürgen Wagenhäuser war als parteiloser Kandidat für die SPD ins Rennen um das Volkacher Bürgermeisteramt gegangen. Dabei holte er nur 5,2 Prozent der Stimmen, wurde aber in den Stadtrat gewählt. Dieses Amt tritt er jetzt allerdings nicht an.
Foto: Barbara Herrmann | Jürgen Wagenhäuser war als parteiloser Kandidat für die SPD ins Rennen um das Volkacher Bürgermeisteramt gegangen. Dabei holte er nur 5,2 Prozent der Stimmen, wurde aber in den Stadtrat gewählt.
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 08.04.2020 02:10 Uhr

Es war eine Überraschung für alle und ein emotionaler Auftritt: Gaibachs Ortssprecher Holger Scheidig hat bei der Sitzung des Volkacher Stadtrates eine kurze Rede gehalten, in der er seinen Rückzug als Gaibachs Ortssprecher angekündigt hat. Das wegen der Corona-Pandemie verkleinerte Gremium tagte am Donnerstagabend als Ferienausschuss im Volkacher Schelfenhaus, als Scheidig darum bat, einige Worte sagen zu dürfen.

Vor sechs Jahren: Bürgermeister Peter Kornell gratuliert Ortssprecher Holger Scheidig zur Wahl.
Foto: Renate Reichl | Vor sechs Jahren: Bürgermeister Peter Kornell gratuliert Ortssprecher Holger Scheidig zur Wahl.

Bei seiner kurze Rede, die er vorab nicht angekündigt hatte, sprach der Gaibacher in Bezug auf das Wahlergebnis von einem "emotionalen Tiefschlag". Der 48-Jährige ist seit zwölf Jahren Ortssprecher und war bei der Kommunalwahl auf Listenplatz 11 für die Freie Wähler Gemeinschaft (FWG) angetreten. Diesmal habe er in Gaibach aber rund 56 Prozent weniger Stimmen geholt als bei der Wahl vor sechs Jahren. "Das zieht mir die Füße weg."

Hans-Jürgen Linke (CSU) holte mehr Stimmen

Seine Konsequenz aus diesem Stimmenverlust: Voraussichtlich lässt er sich bei der Wahl zum Ortssprecher nicht mehr aufstellen, "weil ich den Rückhalt nicht mehr sehe". Das Votum der Wähler sei eindeutig zugunsten des Gaibachers Hans-Jürgen Linke (CSU, Listenplatz 11) ausgefallen. Bürgermeister Peter Kornell (FWG) bedauerte diesen Schritt am Donnerstagabend: "Gaibach hatte in Dir einen echt streitbaren Vertreter im Gremium." Der Ort werde sich schwer tun, wieder einen so engagierten Sprecher zu finden.

Scheidig ist sich bewusst, dass angesichts des hohen Anteils von Briefwählern ein exakter Vergleich der Wahlergebnisse schwierig ist. Das betonte der Familienvater auf Nachfrage. Doch wenn man es hochrechne, sei der Verlust in seinem Heimatort deutlich. Angesichts der Corona-Krise und der damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen könnte es allerdings noch eine Weile dauern, bis die Wahlen für die Ortssprecher stattfinden können. Diese dürfen im Stadtrat mitdiskutieren und Anträge stellen, aber nicht mit abstimmen.

Barbara Nikola-Bier rückt nach

Definitiv fest steht hingegen eine personelle Veränderung: Jürgen Wagenhäuser, der als parteiloser Bürgermeisterkandidat für die SPD nur 5,2 Prozent der Stimmen erreichte, tritt sein Mandat als Stadtrat nicht an. Für ihn rückt Barbara Nikola-Bier nach, die somit in ihre zweite Amtsperiode als Stadträtin geht. Beide wollten sich gegenüber dieser Redaktion nicht zu der Entscheidung Wagenhäusers äußern.

 
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  • J. W.
    Der Kornell hat doch auch nichts im Stadtrat zu suchen, oder will er als solcher das von ihm Versäumte als Stadtrat Anprangern?
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  • G. W.
    Wer immer hanuwa ist, der sich nur unter Tarnung traut seine Sachen zu verbreiten. Jedenfalls ist er ein strammer CSUler - er weiß mehr.
    Woher soll ich wissen das Hansi Linke als Ortsprecher antriitt? Wo wurde das bekannt? Oder muss ich mir das denken? Hansi ist Gaibacher, aber z. B. bei der Volkacher Feuerwehr. Ich kenne Hansi Linke schon sehr lange und habe keine Probleme mit ihm, aber sein Engagement für Gaibach ist mir bislang verborgen geblieben. Nur zu - Ortssprecher machen das ist nur zu begrüßen.
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  • h. k.
    Beide wollten sich gegenüber dieser Redaktion nicht zu der Entscheidung Wagenhäusers äußern.
    Man kann davon ausgehen, dass Wagenhäuser dazu gedrängt wurde, denn schließlich gibt es Interessengruppen, die unbedingt jemanden im Stadtrat wünschen, der einer Initiative angehört.
    Der Schwabe würde sagen, des hot a Gschäckle!
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  • H. S.
    Wieder einmal die gewohnte Frechheit des - Noch-Bürgermeister Kornell. Hier zur Ortsspechersituation in Gaibach, wo, wie er ja weiß, H. Linke (CSU) nun antreten wird. "Der Ort werde sich schwer tun, wieder einen so engagierten Sprecher zu finden." gibt er offiziell als Bürgermeister an. Somit suggeriert er, das der Nachfolger wohl eher nicht so engagiert arbeiten könnte... Hoffen wir auf eine gedeihliche Zusammenarbeit mit dem zukünftigen Ratsmitglied Kornell und den anderen Räten -(ein Schelm wer dabei Böses denkt!) bei einem sicherlich souveräneren Bürgermeister ab Mai!
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