In den Planungsunterlagen ist es keine große Sache: Die 59 Sozialwohnungen, die zwischen Breslauer Straße und B 8 (Mainbernheimer Straße) in der Kitzinger Siedlung entstehen sollen, werden ein Stück stadtauswärts verrückt. Der Hintergrund: Das Baugrundstück wird stadteinwärts immer schmaler, deshalb fehlen dort Abstands- und Grünflächen für die mehrgeschossigen Blocks.
Deshalb werden die Wohnblocks nun in südöstliche Richtung, also stadtauswärts, verschoben. In Richtung Nordwesten, also stadteinwärts, ist vorgesehen, in einem Gebäudeteil Arztpraxen unterzubringen. Nach Worten von Oberbürgermeister Siegfried Müller sei er in Verhandlungen mit entsprechenden Dienstleistern.
Mehr Grünfläche – weniger alte Bäume
Allerdings, so stellte sich in der jüngsten Stadtratssitzung am Dienstag heraus, hat diese Verschiebung Konsequenzen. So müssen die geplanten Häuserblocks auf der stadteinwärts liegenden Seite einen zusätzlichen Lärmschutz erhalten. Den könnten in Zukunft weitere Gebäude dort bilden. Denkbar sind auf dieser letzten verbleibenden Freifläche der Kitzinger Baugesellschaft mbH (Bau GmbH) entweder weitere Wohnungen oder Büros oder Läden. Doch noch ist dort nichts geplant, betonte Rebecca Hick, Geschäftsführerin der Bau GmbH. Deshalb entsteht auf der Freifläche mit dem Material des Kelleraushubs der Sozialwohnungen ein provisorischer Erdwall, der für die Wohnblocks als Lärmschutz dienen soll. Entlang der B 8 sei ein dauerhafter, etwa zwei Meter hoher Lärmschutz vorgesehen – entweder als Wand oder als Wall oder als Kombination aus beiden.
Durch die Verlagerung der Sozialwohnungen in Richtung Südosten bleibt dort mehr Grünfläche. Der Haken: Dafür werden einige Bäume des alten Bestands gefällt. Allerdings, so beeilte sich der Planer Holger Kess vom Büro Holl Wieden aus Würzburg zu versichern, würden auch wieder neue Bäume gepflanzt. Pro 300 Quadratmeter Grundfläche sei ein Baum vorgesehen, einschließlich bestehender Bäume. Vereinbart ist auch, dass die Hecke entlang der B 8 bleiben soll.
Große Mehrheit im Stadtrat
OB Müller verdeutlichte auf Nachfragen aus dem Stadtrat, dass die Stadt eine staatliche Förderung für 60 Wohnungen beantragt, die Regierung zunächst aber nur 40 zugestanden hatte. Die nun 59 Sozialwohnungen seien nach Verhandlungen als Maximalzahl erreicht worden. Sollten also auf der Freifläche weitere Wohnungen entstehen, dann nicht als Sozialwohnungen. Am Ende genehmigte der Stadtrat den geänderten Bebauungsplanentwurf "Breslauer Straße" mit 20:3 Stimmen.
Hinweis der Redaktion: In der vorliegenden Fassung sind im Vergleich zur Erstveröffentlichung Korrekturen enthalten.