Der sechsspurige Ausbau der Autobahn A3 zwischen Würzburg und Nürnberg zieht sich schon seit Jahren und sorgt immer wieder für Verkehrsbehinderungen. Seit der Vollsperrung der Kreisstraße KT 12 am vergangenen Freitag auf Höhe der Überführung zwischen Großlangheim und Hörblach ist auch Kitzingen und der Landkreis mehr und mehr von den Baumaßnahmen an der A3 betroffen.
Die Brücke der KT 12 über die Autobahn – also eine der Nord-Süd-Verbindungen durch den Landkreis – muss für die Verbreiterung eben jener A3 weichen. Abgerissen wurde sie in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Das ist aber nur der Anfang einer Baustellenoffensive im Landkreis Kitzingen, rund um das Großprojekt Autobahnausbau. Das befürchtete Verkehrschaos auf der KT 12-Umfahrung blieb am ersten Tag der Vollsperrung immerhin aus.
Autofahrerinnen und Autofahrer, die bisher zwischen Großlangheim und Hörblach ohne Stau gut fünf Minuten unterwegs waren, brauchen nun mehr als das Doppelte der Zeit. Statt 4,7 Kilometern müssen jetzt 10,9 Kilometer Umleitung zurückgelegt werden – und das durch Kitzingen.
Das Nadelöhr auf der Umfahrungsroute ist die Kreuzung an der Richthofenstraße im Stadtteil Etwashausen. Dort treffen sich die aus Großlangheim kommende Staatsstraße 2272 und die nach Hörblach führende Staatsstraße 2271. Beide Straßen bilden die Umgehung der gesperrten KT 12. Der Verkehr wird an dieser Stelle mit einer Ampel geregelt, an der ab sofort jeder und jede auf der Umleitung vorbei muss.
"Wenn es erforderlich wird, wird die Ampelschaltung angepasst", sagt Harald Hufnagel, Verkehrssachbearbeiter der Polizei. Er fügt an: "Wir beobachten den Verkehrsfluss."
Polizei-Chef: "Man kann den Stau nicht in Luft auflösen"
Wie sein Vorgesetzter Jochen Dietrich, der Dienststellenleiter der Polizei in Kitzingen, sagt, könne man nur bedingt einwirken, wenn der Verkehrsstrom zu groß sei. "Man kann den Stau nicht in Luft auflösen", so Dietrich weiter. Er versichert, dass die Polizei mit ihren Streifen darauf schauen wird – "funktioniert es, oder funktioniert es nicht. Verkehr ist anfällig."
Während am Freitag der Feierabendverkehr noch recht entzerrt auf die Ampelkreuzung traf, wird Anfang der Woche zu sehen sein, ob das Verkehrschaos in Kitzingen weiter ausbleibt – oder größere Massen an Autos doch noch zu Problemen an der Etwashäuser Kreuzung führen werden.
Fertiggestellt soll sein der Brückenneubau über die A 3 offiziell bis Ende 2024. Bis dahin kommt mit dem Abriss der KT-11-Brücke im kommenden Jahr zwischen Kleinlangheim und Haidt ein weiterer Stressfaktor für den Verkehrsfluss hinzu. Und: Auf der aktuellen KT 12-Umleitung wird ab Mai 2023 die Kreuzung am Gusswerk dicht gemacht, da dort ein Kreisverkehr gebaut werden soll. Für den Verkehr heißt das: einen noch größerer Umweg fahren – dann geht es von Großlangheim über Rödelsee und Kitzingen nach Hörblach.