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Iphofen
Unternehmen Knauf: Aufstieg zur Branchen-Spitze ist geschafft
Weltweiter Zuwachs: Der Hersteller von Gipsprodukten und Dämmstoffen aus Iphofen glänzt mit seinen Jahresbilanzen. Und der Umsatz soll auch kommendes Jahr weiter zulegen.
Das weltweit gute Geschäft mit Dämmstoffen ist ein wichtiger Faktor für das ordentliche Umsatzplus des Unternehmens Knauf in diesem Jahr. Das Archivbild zeigt eine Vorführung der Firma im September 2019 in Wüstenfelden, wo die Methode der sogenannten Einblasdämmung vorgestellt wurde.
Foto: Ralf Dieter | Das weltweit gute Geschäft mit Dämmstoffen ist ein wichtiger Faktor für das ordentliche Umsatzplus des Unternehmens Knauf in diesem Jahr.
Hartmut Hess
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:05 Uhr

Es war angerichtet im Iphöfer Logistikzentrum des Unternehmens Knauf zur Jahreshauptversammlung: meterhohe Stapel von Knauf-Platten, indirekt und im Knauf-blau angeleuchtet, im Scheinwerferlicht glänzten die Redner mit Bilanzen und die Bergmannskapelle Knauf und der Knappenchor verliehen der Veranstaltung am Freitagabend einen festlichen Charme. Da passte es ins Bild des Iphöfer Gipsprodukte- und Dämmstoffe-Herstellers, dass Konzernlenker Alexander Knauf sehr erfreuliche Geschäftszahlen vorlegen konnte.

Wie der Geschäftsführende Gesellschafter erläuterte, hat die Knauf-Gruppe ihren Jahresumsatz auf die Rekordsumme von 7,6 Milliarden Euro gesteigert, diese Marke werde aber schon kommendes Jahr erneut gebrochen werden. Denn die Iphöfer hatten mit Wirkung zum April dieses Jahres den größten Gipsprodukte-Hersteller der USA, die United States Gypsum (USG), übernommen sowie in diesem Jahr auch noch das Unternehmen Armstrong Industries.

Der Knauf-Knappenchor besteht seit 60 Jahren und umrahmte wieder die Jahreshauptversammlung des Unternehmens Knauf.
Foto: Hartmut Hess | Der Knauf-Knappenchor besteht seit 60 Jahren und umrahmte wieder die Jahreshauptversammlung des Unternehmens Knauf.

Nach der Saat soll geerntet werden

Falls die Zukäufe ganzjährig in den Büchern gestanden hätten, "hätten wir einen Jahresumsatz von 11,2 Milliarden Euro erzielt", rechnete Alexander Knauf hoch. "Mit USG haben wir auf einen Schlag 7200 neue Kollegen in den USA bei Knauf begrüßt", schilderte der Geschäftsführende Gesellschafter die Entwicklung. USG deklarierte er zum "dicken Buch mit vielen Kapiteln" und gab zu bedenken, dass 2019 ein Jahr des Säens gewesen sei – später solle die Ernte folgen.

"Wir gefallen uns nicht in der Rolle des Herausforderers, sondern des Marktführers", erklärte Konzernchef Alexander Knauf.
Foto: Hartmut Hess | "Wir gefallen uns nicht in der Rolle des Herausforderers, sondern des Marktführers", erklärte Konzernchef Alexander Knauf.

"Mit unseren Übernahmen haben wir das strategische Maximum erricht", erklärte Alexander Knauf und verkündete in bester Mia-san-mia-Manier der Münchner Bayern: "Wir gefallen uns nicht in der Rolle des Herausforderers, sondern in der des Marktführers." Der erste Mann in der Knauf-Welt führte die vier Hauptziele des Unternehmens: ein toller Arbeitgeber für tolle Arbeitnehmer zu sein, die digitale Führerschaft in der Branche einzunehmen, die Kunden in den Mittelpunkt aller Arbeit zu stellen sowie alle Arbeits- und Produktionsprozesse ständig zu optimieren.

Konzernchef versichert: Knauf bleibt in Familienhand

Doch auch ohne die Zukäufe war die Knauf-Gruppe in diesem Jahr sehr erfolgreich. Denn das Unternehmen wuchs in allen Sparten. Besonders glänzte die Dämmstoff-Sparte als globale Umsatz-Lokomotive. "Wir sind nicht nur gewachsen, sondern auch erfolgreich gewachsen", sagte Alexander Knauf, denn die Erlöse fielen 2019 weit erklecklicher aus als in den Vorjahren. "Knauf wäre nicht Knauf, wenn wir nicht alles sofort wieder in das Unternehmen investieren würden", verdeutlichte der Konzernchef. Gleichzeitig betonte er, dass Knauf immer ein familiengeführtes Unternehmen war "und das wird es immer bleiben", versicherte der erst Mann im Unternehmen mit weltweit 250 Werken und 35 000 Mitarbeitern.

Alexander Knauf  (links) und Christoph Dorn (rechts) präsentierten erfreuliche Geschäftszahlen und Jörg Kampmeyer stellte sich als der neue Mann in der Chefetage vor.
Foto: Hartmut Hess | Alexander Knauf (links) und Christoph Dorn (rechts) präsentierten erfreuliche Geschäftszahlen und Jörg Kampmeyer stellte sich als der neue Mann in der Chefetage vor.

Da die Knauf-Gruppe jetzt globale Nummer eins ist und in seinem Metier mit den Zukäufen um 60 Prozent gewachsen ist, wächst auch die Chefetage. Als neuer Komplementär zieht zu Jahresbeginn 2020 Jörg Kampmeyer in die Knauf-Chefetage ein. "Ich bin der Mann mit dem Kurzhaarschnitt, der bald in ihrer Kantine sitzen wird", stellte sich der Manager mit dem kahlem Haupt seinen künftigen Mitarbeitern vor. Der 51-Jährige war in den vergangenen 17 Jahren einer der Spitzenmanager beim Werkzeughersteller Hilti und soll die bisherigen Aufgaben von Alexander Knauf übernehmen. Dieser möchte sich künftig vor allem USG widmen, um die Amerikaner ebenso erfolgreich und profitabel wie die übrigen Knauf-Unternehmensteile zu machen.

Mitarbeiter erhalten Weihnachtsgeld über dem Tarif

Der 51-jährige Jörg Kampmeyer gehört ab Januar 2020 der Geschäftsführung der Knauf-Gruppe an.
Foto: Hartmut Hess | Der 51-jährige Jörg Kampmeyer gehört ab Januar 2020 der Geschäftsführung der Knauf-Gruppe an.

Virtuell drehte sich der Globus vor den Augen der versammelten Belegschaft und sie erlebten, wie die Gips-Welt immer mehr vom Knauf-blau vereinnahmt wird. Mit USG Boral wird Knauf als weltweite Nummer eins seiner Branche auch Marktführer in der Region Asien/Pazifik und dank der Kombination Knauf AMF und Armstrong besitzt diese Knauf-Sparte das breiteste Portfolio und die führende Produktionstechnik. Neben einem übertariflichen Weihnachtsgeld dankte die Unternehmensführung allen anwesenden Mitarbeitern mit je einem Bocksbeutel und für die Mitarbeiter-Jubilare gab es Ehrenurkunden und Präsente.

 
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