Der Unmut über die Verzögerung bei Planung und Bau der Umweltstation im Alten Hafen von Marktsteft war groß gewesen bei der Sitzung des Kreisausschusses im Dezember. Erfuhren die Kreisräte im Landratsamt da doch, dass die Planungen am ältesten Binnenhafen Bayerns stocken und sich der geplante Eröffnungstermin um fast ein Jahr verzögert. Noch dazu verweigerte Marktstefts Bürgermeister Thomas Reichert die Aussage. Nun: gleicher Ort, neues Spiel. Und Reichert nutzte nicht nur die Chance zu einer ausführlichen Erklärung, sondern begann diese mit einer Entschuldigung. "Es war ein Fehlverhalten von mir."
Anschließend betonte er in Bezug auf den neuen Eröffnungstermin im Sommer 2022, nun sei man trotz Corona "fast im Zeitplan". Er habe Kontakt zu zwei möglichen Betreibern aufgenommen. Darunter die Mainfränkischen Werkstätten, die die Umweltstation mit dem Schwerpunkt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) inklusiv gestalten könnten.
Schrebergärten müssen weg
Zum konkreten Stand erfuhren die Kreisräte, dass der Marktstefter Stadtrat Aufträge in Höhe von 450 000 Euro an Fachplaner vergeben habe und der Bauhof mit einem Abbruchunternehmen vorbereitende Maßnahmen getroffen habe. Zudem sind laut Reichert die Nutzer der Schrebergärten informiert. Diese werden bald entfernt.
"Wir sind nach wie vor voller Überzeugung daran, den ältesten Binnenhafen Bayerns zu ertüchtigen", betonte der Bürgermeister. Man könne dafür "keine bessere Verwendung gefunden haben" als die BNE-Station. Architekt Friedrich Staib betonte, dass der Termin im Sommer 2022 noch zu schaffen sei und versprach "revolutionäre Energiekonzepte". Der Bauantrag inklusive Kostenaufstellung komme voraussichtlich Ende Mai. Ziel ist, dass der Bau im Oktober startet.