Margret Löther, Vorsitzende des Fördervereins ehemalige Synagoge Kitzingen, beglückwünscht in einer Stellungnahme den Kitzinger Stadtrat zu dem Beschluss, die Siegfried-Wilke-Straße nach Dagmar Voßkühler umzubenennen. Dass sich die Stadträte "nach gründlicher Recherche durch die Stadtarchivarin und weitere Historiker zugunsten der historischen Wahrheit" entschieden hätten, sei "eine großartige menschliche Geste".
Weiter heißt es in der Stellungnahme: "Die noch lebenden Mitglieder zweier vom NS-Staat traumatisierter Familien erfahren jetzt Genugtuung: die erwiesene persönliche Mitverantwortung des ehemaligen Kitzinger Bürgermeisters Siegfried Wilke am Tod des jüdischen Kitzingers Benno Oppenheimer wiegt für sie dessen Verdienste beim Wiederaufbau Kitzingens auf."
Stolperstein seit 2017
An dem Tag, an dem das Schiff von Genua nach Shanghai auslief, für das er eine Passage gehabt hätte, beendete Benno Oppenheimer sein Leben nach sieben Jahren Haft in den Konzentrationslagern Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen selbst. Ein Stolperstein für ihn liege seit 2017 vor dem Haus Friedrich-Ebert-Straße 18. Der Grabstein Benno Oppenheimers über seiner Urne befinde sich auf dem Jüdischen Friedhof in Rödelsee.
Im Bezug auf Dagmar Voßkühler heißt es, dass diese "den grausamen Mord in Plötzensee an ihrem Vater ob seiner Entscheidung gegen das Hitler-Regime, ihre Entführung und die ihrer Geschwister durch die Nationalsozialisten und die Anfeindungen gegen die Familie, auch in der Nachkriegszeit, in Kitzingen nicht öffentlich angesprochen" habe. Vielmehr habe Voßkühler "ihre Energie zukunftsorientiert für Gerechtigkeit, Humanität und Toleranz in der Stadtgesellschaft eingesetzt." Abschließend heißt es: "Sie würde sich jetzt vermutlich für eine Benno–Oppenheimer-Straße engagieren."