Zwei Versuche des Tierschutzvereins Kitzingen, in Iphofen einen neuen Standort für das Tierheim zu finden, sind gescheitert. Zu dem jüngsten Bericht „Stadtrat lehnt Tierheim erneut ab“ hat jetzt Wolfgang Friedl vom Deutschen Tierschutzbund Stellung genommen. Er ist Regionalbeauftragter für Unterfranken.
Zu der Aussage „Der Iphöfer Stadtrat hatte im September den Antrag des Kitzinger Tierschutzvereins auf einen Standort für den Neubau des Tierheims im Industriegebiet Alte Reichsstraße abgelehnt“ stellt er klar: Der Tierschutzverein hat bei der Suche nach einem Grundstück für einen Tierheimneubau eine formlose Bauvoranfrage wegen der Erschließung von zwei Außenbereichsgrundstücken gestellt. Dieser Antrag wurde vom Stadtrat am 10. September abgelehnt.
Grundstück Alte Reichsstraße: im Besitz eines Privatmanns
Es handelt sich nicht um ein Grundstück im Industriegebiet Alte Reichsstraße, sondern um Grundstücke im Außenbereich. Die Grundstücke gehören einem Privatmann. Zur Zeit sind sie verpachtet und als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen. Dieser Privatmann wollte die Grundstücke nur an den Tierschutzverein verkaufen – und nur, um dort einen Tierheimneubau zu ermöglichen.
Selbstverständlich habe die Stadt Iphofen die Planungshoheit über ihr Gemeindegebiet, so Friedl weiter. Es sei Aufgabe der Bauleitplanung, die Nutzung der Grundstücke vorzubereiten und zu leiten.
Die Grundstücke sind zur Zeit nicht überplant und könnten bei der Aufstellung oder Erweiterung des Bebauungsplanes Alte Reichstraße bauleitplanerisch in ein Gesamtkonzept integriert werden, ohne dass es zu Interessenkollisionen mit den Entwicklungsabsichten der Stadt Iphofen komme.
Grundstück im Industriegebiet: berechtigte Hoffnung bestand
Zum zweiten abgelehnten Antrag, Umwidmung des Grundstückes der Firma Reiners im Industriegebiet Alte Reichsstraße für ein Tierheim schreibt Friedl: Hier bestand berechtigte Hoffnung, dass mit dem Kauf des Anwesens im Industriegebiet mit der schon vorhandenen Bebauung durch den kostengünstigen und kurzfristigen Umbau das Tierheim zu retten ist.
Zur Aussage von Bürgermeister Mend „Das war in der Sache die richtige Entscheidung, auch wenn es Ihnen nicht gefallen wird“, schreibt Friedl: Die Tierschützer unternehmen alles, um ein Grundstück für ein Tierheimneubau zu finden, „ob es uns gefällt oder nicht“. Der Tierschutzverein erfülle mit der Fundtierbetreuung im maroden Tierheim die Pflichtaufgabe der Kommunen. „Für uns ist der Tierschutz eine wichtige Aufgabe in der Gesellschaft.“
Am Ende heißt es: „Es wird den Bürgermeistern auch nicht gefallen, wenn das Tierheim geschlossen wird, und die einzelnen Kommunen alleine für die Fundtiere zuständig sind.“