Um die 200 000 Euro fehlen dem Kitzinger Tierheim aktuell, um den geplanten Neubau umsetzen zu können. Die Finanzierungslücke hat die Tierheim-Freunde auf eine kreative Idee gebracht: Sie starten einen Online-Spendenaufruf, auch Crowdfunding genannt. Wer spenden will, kann das nunmehr bequem am Computer machen.
Und so funktioniert's: Über den Link http://www.leetchi.com/c/tierheim-neubau landet man direkt auf dem virtuellen Spendenkonto. Dort findet sich auf der rechten Seite ein orangener Button mit "Teilnehmen". Wer darauf klickt, gibt anschließend seine Kontaktdaten an sowie den Betrag, den man gerne spenden möchten. Dann noch die Zahlungsart wählen und den ebenfalls orangenen Button "Beteiligen" klicken.
Um das Finanzierungsloch zu stopfen, könnte es auch Hilfe von der Politik geben. Wie die Landtagsabgeordnete Barbara Becker mitteilte, gebe es ein Förderprogramm für Tierheime von der Staatsregierung in München. Allerdings sind mögliche Zahlungen an Bedingungen geknüpft. So dürfen beispielsweise keine Tiere aus dem Ausland aufgenommen werden. Was hier geht und was nicht, verspricht die Landtagsabgeordnete möglichst umgehend zu klären.
2,1 Millionen Euro Baukosten
Wie berichtet, gibt es nach längerer Suche einen Bauplatz für den Tierheim-Neubau in der Nähe des Kitzinger Golfplatzes. Der Verwaltungs- und Bauausschuss sprach sich bei einer Grundsatzentscheidung einstimmig für den Bereich "Im Lailach" aus.
Auch bei der Finanzierung des 2,6 Millionen Euro teuren Vorhabens, wobei die Baukosten alleine bei 2,1 Millionen Euro liegen, ging es zunächst mit großen Schritten voran. Alle Städte und Gemeinden sagten zu, dem Tierschutzverein finanziell unter die Arme zu greifen: sowohl mit einem jährlichen Entgelt für die laufenden Kosten als auch mit einer Beteiligung an den Baukosten.
Lücke in Endabrechnung
Es gibt trotzdem noch ein großes Problem in Form eines Lochs von mindestens 200 000 Euro. Zwar können die Tierfreunde Eigenmittel von 500 000 Euro beisteuern und auch der Landkreis hat einen Zuschuss über 300 000 Euro als freiwillige Leistung zugesagt. Trotzdem klafft – nachdem nun alle Zahlen auf dem Tisch liegen – in der Endabrechnung eine Lücke. Um diese Lücke möglichst klein zu halten, gehen Tierschutz-Vorsitzender Gerd Menche und sein kommissarischer Vize Christian Fexer nun neue Wege und hoffen auf das neue Zauberwort Crowdfunding. Der Anfang wurde vergangenes Wochenende gemacht: Die ersten 50 Euro gingen ein.
Das bestehende Tierheim kann nicht mehr allzu lange genutzt werden: Nachdem 2017 Risse im Mauerwerk entdeckt worden waren – verursacht von einem vor rund 110 Jahren stillgelegten Stollen – ist das Ende an dem bisherigen Standort besiegelt. Seither kämpfen die Tierfreunde mit allem, was sie haben, für den Neubau.