Vielleicht wird der Donnerstag, 23. Januar, künftig für die Kitzinger Tierfreunde ein Feiertag sein. Es deutet sich an, dass die Standort-Frage für den Neubau des Tierheims geklärt werden kann. Unter Punkt acht geht es im Kitzinger Verwaltungs- und Bauauschuss darum, ob der Neubau im Bereich "Im Lailach" in der Nähe des Golfplatzes entsteht.
Die Standort-Suche hatte sich zuletzt hingezogen und war zu einer Art Hänegpartie geworden. Der ursprüngliche Plan, sich auf einem rund 7000 Quadratmeter großen Grundstücks am Rand des Kitzinger Technologieparks conneKT niederzulassen, erwies sich als äußerst schwierig und voller Hürden. Von den Erschließungskosten bis hin zur Altlasten reichten die Probleme. Parallel wurde deshalb von Gerd Menche, dem Chef des Kitzinger Tierschutzvereins, und seinen Mitstreitern nach Alternativen Ausschau gehalten.
Der große Wurf?
Ein passgenaues Grundstück fand sich allerdings nirgendwo. Zwei Angebote auf Buchbrunner Gemarkung erwiesen sich als kaum umsetzbar, ein Vorfühlen im Gemeinderat Ende vergangenen Jahres endete ohne Ergebnis. Dafür eröffneten sich in Kitzingen zwei weitere Möglichkeiten, wobei eine davon jetzt den Durchbruch bringen könnte. Letztlich über private Kontakte wurde Gerd Menche auf ein Grundstück aufmerksam, das sich "Im Leilach" in der Nähe des Golfplatzes befindet. Dieser liegt westlich des Kitzinger Innoparks. Für die Tierschützer, die das 41 000 Quadratmeter große Grundstück in Erbpacht haben könnten, wäre das der große Wurf.
Stimmt der Ausschuss dem Antrag am Donnerstag zu, könnte es laut Gerd Menche dann schnell gehen: "Wir können sofort loslegen", betont er auf Anfrage dieser Redaktion. Wenn alles gut läuft, so bestätigt auch sein neuer Stellvertreter Christian Fexer, könne vielleicht schon im Herbst der Rohbau stehen. Die Kitzinger Tierfreunde sind, nach langen Monaten ohne Erfolgserlebnis, jetzt vorsichtig optimistisch, dass der Startschuss für den Neubau noch in diesem Jahr fallen kann.
Zeitdruck unverändert groß
Zumal das 2,6 Millionen Euro teure Bauvorhaben weiterhin unter einem gewissen Zeitdruck steht: Da das aktuelle Tierheim in der Kaltensondheimer Straße auf ehemaligen Bergwerksstollen steht, ist die Standsicherheit nicht mehr gegeben, die Schließung unabwendbar. Genau genommen ist der Tierheimbetrieb nur noch geduldet, bis eine Alternative gefunden ist. Und so lange alles stabil bleibt: Ein dauerhaftes Monitoring zeichnet auf, ob da womöglich was in Bewegung gerät.
Zuletzt hatte auch der Landkreis Kitzingen seine Unterstützung für das Tierheimprojekt zugesichert. Derzeit entscheiden zudem die einzelnen Städte und Gemeinden, wie sie zur Finanzierung beitragen können. Sobald das abgeschlossen ist, könnte für die Tierfreunde der nächste Feiertag anstehen.