
Unter dem Dach des Vereins Taxen e.V. Kitzingen waren zu den Zeiten vor dem Jahr 2006, als Kitzingen noch Garnisonsstadt der US-Army war, bis zu 34 Taxen vereint. Diese Anzahl hat sich bis heute exakt halbiert, 17 Fahrzeuge stehen über den Verein mit seinem Vorsitzenden Erwin Pascher noch zur Verfügung. Freilich kennt jeder das Bild der wartenden Fahrzeuge im Schatten des Falterturms – inzwischen aber hat deren Frequenz stark nachgelassen. Die Taxi-Unternehmer kämpfen heute mit vielen Widrigkeiten.
"Die Corona-Pandemie hat uns stark getroffen. Wenn keine Kneipen offen haben und es keine Weinfeste oder Weihnachtsfeiern gibt, werden keine Taxis gerufen", schildert der Volkacher Stefan Leykamm das Dilemma der beiden vergangenen Jahre. Er sagt, dass er von seinen Kollegen ausgelacht worden sei, als er im Jahr 2018 das erste Elektroauto von Tesla in Dienst gestellt hatte.

"Heute lacht keiner mehr", meint Leykamm, der heute drei Elektrofahrzeuge und nur noch einen Diesel laufen hat. Deswegen kann er die explodierten Spritpreise verschmerzen. Dennoch ist für ihn nicht eitel Sonnenschein, da er die Sonnenenergie nicht so nutzen kann, wie er gerne hätte. Er hat Ladestationen und würde dafür gerne Strom aus einer Photovoltaikanlage auf seinem Hausdach in der Volkacher Altstadt erzeugen.
Fahrten nur bis Mitternacht
Doch das geht nicht – die Denkmalschützer stellten sich quer. Trotz langwieriger Bemühungen ist für Leykamm keine Genehmigung aus dem Rathaus in Sicht. Dass der heute allgegenwärtige Fachkräftemangel auch die Taxi-Branche nicht ausnimmt, begegnete er mit einer einschneidenden Änderung. Der Mann mit den Standorten Volkach und Dettelbach reagierte auf den Personalmangel mit der Entscheidung, seine Taxen nur noch bis Mitternacht fahren zu lassen.

Nachts ist nicht mehr viel zu verdienen, bisweilen fährt ein Fahrzeug gerade mal 40 Euro ein, was Drauflegen für den Chef bedeutet bei den anfallenden Fixkosten. Die Krankenfahrten machen einen nennenswerten Teil ihres Geschäftes der Taxifahrer aus. Doch Erwin Pascher gibt zu bedenken, dass die Krankenkassen heutzutage im Paket ausschreiben und dann nur der billigste Anbieter zum Zug kommt.
Diesen Umstand beklagt auch der Geiselwinder Friedrich Plein, der drei Taxen hat. Neben dieser Praxis der Krankenkassen vermisst er die Einsätze nach Festen und Veranstaltungen und er ärgert sich über "katastrophale Spritkosten", die kaum noch ein rentables Geschäft zuließen. Die Taxi-Unternehmer mit mehreren Fahrzeugen haben oft Probleme Personal zu finden, obwohl die Anforderungen heute niedriger sind. Denn in Zeiten von Navis in den Fahrzeugen müssen Fahrer inzwischen keine Ortskenntnisprüfungen mehr ablegen.
Wer die Preis-Hoheit hat
Wer denkt, dass die Taxi-Unternehmer ihre Preise selbst erhöhen können, der liegt falsch. Denn die Taxis gelten rechtlich als ein Glied in der Kette des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und daher liegt die Preise-Hoheit beim Landkreis.
Die Preise sind aktuell: Grundgebühr von 2,90 Euro, Mindestfahrpreis 3,10 Euro, bis drei Kilometer 1,90 Euro, über drei Kilometer 1,60 Euro, Wartezeit pro Stunde 27 Euro, Großraumzuschlag (Kombi) 2,50 Euro, Großraumzuschlag ab der fünften Person. Als Vereinsvorsitzender hat Erwin Pascher einen Antrag auf eine angemessene Anhebung der Tarife eingereicht, worüber der Kreistag zu befinden hat.
dann suche ich mir doch lieber eine andere Art der Fortbewegung..
Wenn man dem Bus hinterherläuft, spart man 3€. Läuft man die selbe Strecke einem Taxi hinterher, spart man 15€.
Richtig?