„Es kam schon vor, dass Menschen auf der Straße ihr Handy rausgeholt und den Wagen beim Vorbeifahren gefilmt haben“, sagt Stefan Leykamm nach den ersten knapp vier Wochen mit dem neuesten Mitglied seiner Flotte – einem Tesla Model S 75D. Taxi-Leykamm aus Volkach ist nach eigenen Angaben in der Region das erste Unternehmen, das ein Elektroauto als Taxi nutzt. Das nächste gibt es in Aschaffenburg. Mit seinem Elektrotaxi will der Unternehmer zum Umweltschutz beitragen.
Erste Erfahrungen
Knapp 8000 Kilometer ist Leykamm mit dem Tesla bisher gefahren. Die Reaktionen auf das neue Gefährt sind sehr positiv. „90 Prozent der Kunden merken sofort, dass es sich um ein Elektroauto handelt“, sagt Leykamm. Dafür sorgen neben dem fehlenden Motorengeräusch und dem Tesla-Design auch die Beschleunigung des Wagens. Die 525 PS lösen regelmäßig Begeisterung bei den Kunden aus, so der Taxiunternehmer.
4,5 Stunden Ladezeit
Die erste Frage, die die Kunden bei der Fahrt stellen, lautet fast immer: „Und wie lange fährt der?“ Doch das ist laut Leykamm überhaupt kein Problem. „Es dauert rund 4,5 Stunden bis der Akku voll geladen ist“, sagt der Volkacher, der das Unternehmen vor zehn Jahren von seinen Eltern übernommen hat.
Nachladen möglich
Mit geladenem Akku könne er dann laut Herstellerangaben bis zu 490 Kilometer fahren. „Im Durchschnitt reicht der Akku für rund 350 Kilometer, bei warmem Wetter im Sommer etwas mehr“, berichtet Leykamm. Tagsüber kann er das Auto – wenn nötig – zwischen den Fahrten immer wieder aufladen.
Alternative Supercharger
Wenn es mit dem Laden mal schneller gehen muss, gibt es sogenannte Supercharger. Das sind Ladestationen des US-amerikanischen Unternehmens Tesla, an denen die Autos innerhalb einer Dreiviertelstunde aufgeladen werden können. Für das Modell von Leykamm ist das im Kaufpreis inbegriffen, den Strom am Supercharger gibt es kostenlos. Der am nächsten gelegene Schnelllader in der Region steht in Geiselwind.
Auf dem Weg zum Ökotaxi
Stefan Leykamm möchte zeigen, dass auch ein Taxiunternehmen umweltfreundlich sein kann. Um den Tesla zu laden, bezieht er Ökostrom. „Denn das Elektrotaxi mit Atomstrom zu fahren, wäre ja nicht sehr sinnvoll“, sagt Leykamm. Für seine vier anderen Wagen zahlt er außerdem einen CO²-Ausgleich. 1,1 Cent pro Liter Sprit sind das, die dann in Umweltprojekte investiert werden.
Ein Problem in der Altstadt
Außerdem würde er gerne eine Photovoltaikanlage auf seinem Haus im Volkacher Ortskern anbringen, um den Strom für das Elektrotaxi selbst zu produzieren. „Aber die Stadt erlaubt das nicht, man darf Solarzellen in der Altstadt nur im nicht sichtbaren Bereich anbringen und auch nur zu einem kleinen Anteil der Dachfläche“, sagt Leykamm. Das sei sehr schade, so der Taxiunternehmer.
Noch mehr Elektrotaxis
„Wenn sich der Tesla als Taxi bewährt, kommt in circa eineinhalb Jahren noch einer dazu“, sagt Leykamm. Denn so eine Anschaffung muss sich erst einmal rentieren – rund 100 000 Euro hat er für das Auto inklusive Umrüstung zum Taxi ausgegeben.
Auf lange Sicht will Leykamm aber Kosten sparen. In den ersten Wochen hat er Strom für circa 200 Euro verbraucht. Zum Vergleich: mit einem normalen Taxi wären dafür Spritkosten von rund 700 Euro angefallen.
bleiben sie bitte wie immer am ball
danke
Noch schöner wäre es allerdings, wenn es in Volkach für den gemeinen E-Autofahrer mal eine öffentliche Ladestation gäbe. Da sind andere, viel kleinere, Tourismusorte wesentlich weiter....