
„Nichts könnte für Amateurgärtner nützlicher sein, als die Ideen anderer zu sehen, das Gelingen, wie das Misslingen,“ stellte Vita Sackville-West schon 1947 fest. Die Gartenschriftstellerin und Gestalterin des Gartens von Sissinghurst, einem der berühmtesten englischen Gärten, riet begeisterten Gärtnern, so viele Gärten wie möglich sehen, um so viele praktische Tipps wie möglich zu bekommen, ganz abgesehen von der Freude des Besuchs selbst. Heute, 75 Jahre später, sei dieser gute Rat wichtiger denn je, schreibt Alexander Kother für das Landratsamt Kitzingen. Die folgende Ankündigung des Tags der offenen Gartentür ist seiner Pressemitteilung entnommen.
Am Sonntag, 26. Juni, laden bayernweit Gärten zum Besuch ein, vier davon im Landkreis Kitzingen – und sie sind ganz unterschiedlich. Zwei öffnen sich in Gnodstadt den Besucherinnen und Besuchern, einer in Marktbreit und einer in Astheim.
Offene Gartentür: Sandsteinblöcke aus dem Steinbruch nebenan
Im Naturgarten von Werner Herbst in Gnodstadt erinnert vieles an Reisen in den Süden wie große Steinformationen, aber aus Sandsteinblöcken aus dem benachbarten Steinbruch. Vor circa 20 Jahren startete auf Ackerland der heutige Naturgarten mit rund 1800 Quadratmeter Fläche. Der Garten umfasst Lebens- und Nutzungsräume mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Nur drei Gehminuten davon entfernt liegt das Reich von Brigitte und Rainer Stumpf: Sie verwandeln seit über vier Jahrzehnten einen abschüssigen Hang in eine ganz eigene Welt. Der 3000 Quadratmeter große Garten ist terrassenförmig angelegt mit vielen Bruchsteinmauern, einem Backhaus und einer Außenküche. Wasserläufe, Teiche und ein See zum Baden durchziehen ein Meer aus Pflanzen, kein Fleckchen Erde ist unbedeckt. Viele Pflanzen sind groß und üppig. Die unzähligen Wege, auch Treppen, durch den Garten sind schmal und daher nicht barrierefrei.
Gärtnern im aufgelassenen Steinbruch
Ulrike und Oskar Münzer in Mainbernheim gärtnern direkt in einem aufgelassenen Steinbruch. Längst haben sich Bäume, Sträucher und Blumen den Ort zurückgeholt. Verschiedene Ebenen geben dem Garten eine große Weite. Viele kleine und größere Skulpturen bevölkern den Garten zusätzlich. Das Beobachten des Tier- und Pflanzenlebens macht nun einen guten Teil des Gartengenusses aus.
Anita Krämer-Gerhard hat einen Küchengarten im Innenhof der Kartause in Volkach-Astheim belebt, neben weiteren Gärten um die Volkacher Altstadt. In Astheim pflegt sie einen Nutzgarten, der überbordet mit vielen Gemüsesorten, Blumen und Kräutern.
Zusätzlich können zwölf weitere Gärten ganzjährig im Internet unter www.kitzinger-land.de besucht werden. In den beiden letzten Jahren ließ sich Kreisfachberaterin Mechthild Engert erzählen, was die Gärtnerinnen und Gärtner bewegt, vom kleinen Vorgarten bis zum letzten Garten .