Bei der VR-Bank Kitzingen liefen seit Montagmorgen die Leitungen heiß: Kundinnen und Kunden konnten stundenlang ihre Bankgeschäfte nicht mehr online erledigen. Auf der Webseite erschien der Hinweis: "Aktuell kommt es zu Störungen im Onlinebanking und bei der VR Banking App." Das Institut arbeitete laut Vorstand Roland Köppel "mit Hochdruck" an der Lösung des Problems und bot seinen Mitgliedern einen Videoservice an, über den sie einen direkten Kontakt zu ihrem Berater oder ihrer Beraterin herstellen konnten. Am Nachmittag funktionierte das System wieder.
Was die Ursache der Störung war, konnte Köppel am Montagmittag noch nicht sagen. Fälle dieser Art seien nach seinen Angaben selten und dauerten in der Regel nicht länger als ein paar Stunden. Sie würden von einem IT-Sicherheitsberater ausführlich analysiert und dokumentiert, um Rückschlüsse auf die Sicherheitsstandards des Geldhauses ziehen zu können.
Stecken Hacker dahinter – oder "hausgemachte Dinge"?
Die Gründe für einen Ausfall können zum einen Hackerangriffe auf das Netzwerk der Bank sein. Dabei werde mit einer Vielzahl von Anfragen das System gezielt überlastet und lahmgelegt. Zum anderen liegen laut Köppel aber auch "hausgemachte Dinge" zugrunde. So befindet sich die VR-Bank wie viele andere Institute derzeit in einer Umstellungsphase. Das Rechenzentrum des Dienstleisters Atruvia (Münster), das deutschlandweit die Finanzgruppe der Volks- und Raiffeisenbanken betreut, liefere neue Systemanwendungen. Und bis die neue Software aufgespielt sei und verlässlich funktioniere, brauche es gewisse Zeit.
Ende Januar war es bei der Raiffeisenbank Volkacher Mainschleife-Steigerwald zu Problemen im Onlinebanking gekommen. Damals steckte – ebenfalls an einem Montagmorgen – eine Cyberattacke hinter dem mehrstündigen Systemausfall. Illegale Internetakteure, so hieß es damals, hätten versucht, mit massenhaften Datenanfragen an die Server des Rechenzentrums das komplette System lahmzulegen. Um die Mittagszeit war der Spuk beendet. Der Dienstleister Atruvia erklärte damals auf Anfrage, er sei "für solche Szenarien gut gerüstet" und habe "sehr schnell Maßnahmen zur Abwehr ergriffen".