Den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder kennt man als Corona-Krisenmanager oder staatsmännisch agierenden Anzugträger. Einige wenige Albertshöfer und Passanten lernte vergangenes Wochenende aber eine andere Seite des Landesvaters kennen. Denn der Nürnberger schwang sich aufs E-Bike, zeigte stramme Waden und radelte mit der Staatsministerin für Digitalisierung im Bundeskanzleramt, Dorothee Bär, sowie dem Münchner Staatskanzlei-Chef Florian Hermann durch den Landkreis Kitzingen.
"Sie sind halt dort gefahren, wo andere Urlaub machen", flachste Wirt Axel Ehliger, der mit seiner Partnerin Cindy Reitmeier und deren Eltern Günter und Wilma Reitmeier die Promis samt einem Dutzend Begleitern verköstigte. Ein guter Bekannter Ehligers ist einer der Personenschützer des Ministerpräsidenten und so kam der Kontakt zustande. Das CSU-Politiker-Trio radelte von Nordheim aus am Main entlang nach Albertshofen und der Besuch stand unter der Prämisse: Niemand darf vorab etwas davon wissen und die prominenten Gäste wollten ein typisch fränkisches Gericht speisen.
Der Besuch wurde so eingefädelt, dass die Radler in einem bestimmten Zeitfenster an der Albertshöfer Weinlage Herrgottsweg vorbei radelten, wo die Mittagspause im Gasthaus "Anker" vorbereitet war. Axel Ehliger und die Reitmeiers hielten Wort, indem sie im Vorfeld gesprächig waren wie ein Grab und das vorgeschlagene Mahl entsprach den CSU-Granden sofort. "Das ist ja schon 40 Jahre her, dass ich das letzte Mal Meefischli gegessen habe", soll Markus Söders erste Reaktion auf den Speisenvorschlag gewesen sein, wie Anwesende berichten.
Der Ministerpräsident blieb bei der Apfelschorle
Da es zur jetzigen Jahreszeit nur wenige Meefischli gibt, musste Axel Ehliger mehrere Quellen, wie den Kitzinger Bernhard Ziegler, anzapfen um den Tross verköstigen zu können. Die Meefischli mit Kartoffeln und Apfel-Remoulade mundete den inkognito gekommenen Gästen sichtlich und der dem Alkohol abgeneigte Ministerpräsident blieb sich mit einem Apfelschorle treu. Als Nachspeise genossen die pausierenden Radler eine Wassermelone, die aber nicht in mediterranen Gefilden gewachsen war, sondern im Treibhaus des Albertshöfer Bürgermeisters und Gärtnermeister Horst Reuther.
Dieser hatte Wind von dem Besuch der Promis bekommen und ergatterte dann ein Erinnerungsbild mit dem Landesvater. "Sie als Franke und bayerischer Ministerpräsident sind heute von einem Rheinländer mit Meefischli bekocht worden", wandte sich Axel Ehliger an Markus Söder und verriet damit seine Wurzeln. Söder verriet im Small-Talk mit dem Wirt noch, dass er in seiner knapp bemessenen Freizeit gerne radelt.
Nach der Pause in Albertshofen radelte der Tross mit dem Landesvater, Personenschützern und Sicherheitsleuten weiter nach Münsterschwarzach zu einem Besuch in der dortigen Abtei und mit weiteren Eindrücken aus dem Landkreis Kitzingen fuhren Söder, Bär und Hermann zurück auf die Weininsel nach Nordheim.
Wusste doch keiner, dass die kommen - und die, die es wussten, haben es doch tatsächlich geschafft, still zu sein.
Dass dann im Nachhinein berichtet wird, hat doch mit Aufhebens nix zu tun!
Markus Söder
Staatskanzlei
München
Den findet man!
wenn der Herr "MP" aus Sicherheitsgründen als Radfahrer, ein grellfarbiges T-Shirt getragen hätte. Das hätte zwei Vorteile: 1. würde er auch auf den Radwegen besser als
Verkehrsteilnehmer gesehen(erkannt)d und: 2. auf den untersten Foto würde sein Bäuchlein nicht so auffallen, wegen dem er vllt. radelt. Helle Farben decken auf, oder ab. Drum sin die Meefischli silbri. Bis zum nächsten Mal....