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Wiesentheid
Steigerwaldbahn: Was macht der Bagger auf dem Gleisbett?
Entlang der umstrittenen Bahnstrecke werden Bäume und Sträucher geschnitten. Sind dies Vorboten eines Reaktivierung der Strecke? Oder Vorarbeiten zum Rückbau der Gleise?
Zur regelmäßigen Grün-Pflegemaßnahme kommt ein Bagger auf das Gleisbett der Steigerwaldbahn, wie hier aktuell auf die Trasse bei Wiesentheid. Der Besitzer, die Firma Gleisrückbau Meißner ist in diesen Tage dabei, die Strecke der Steigerwaldbahn freizuschneiden. Bis Ende Februar ist das noch erlaubt.
Foto: Dominik Berthel | Zur regelmäßigen Grün-Pflegemaßnahme kommt ein Bagger auf das Gleisbett der Steigerwaldbahn, wie hier aktuell auf die Trasse bei Wiesentheid.
Dominik Berthel
Dominik Berthel
 |  aktualisiert: 12.02.2024 06:39 Uhr

Ein Bagger war dieser Tage bei Wiesentheid auf den Gleisen der früheren Steigerwaldbahn unterwegs. Hecken, Bäume und Gehölz wurden dort zurückgeschnitten. Geht es nun vielleicht los mit der Reaktivierung der Bahnstrecke? Oder ganz im Gegenteil: Beginnt der Gleisrückbau? Weder noch. Der Besitzer führt zurzeit lediglich Grün-Pflegemaßnahmen entlang der Strecke durch, ergab eine Nachfrage dieser Redaktion bei diesem.  

Im Telefonat mit dem Besitzer, die Firma Gleisrückbau Meißner aus dem baden-württembergischen Dörzbach, erklärt Firmenchef Timo Meißner die aktuellen Maßnahmen an der kompletten Trasse der Steigerwaldbahn von Sennfeld bis Großlangheim. Regelmäßig, wenn möglich einmal pro Jahr, lässt Meißner von seinem Team Bäume, Sträucher und Gehölze entlang der kompletten rund 45 Kilometer langen Strecke zurückschneiden. Dies muss laut Bundesnaturschutzgesetz bis Ende Februar durchgeführt sein. Deshalb ist aktuell der Bagger auf der Strecke unterwegs. Neben viel Grünschnitt müssen auch immer wieder illegal abgelegte Abfälle, wie Altreifen und Asbestplatten, entlang der Trasse und den angrenzenden Gräben entsorgt werden, sagt Meißner, der diese Umweltverschmutzungen nicht verstehen kann.

Bagger soll Gleise nicht schädigen

Bei der aktuellen Pflege-Aktion ist ein extra leichter Gummikettenbagger im Einsatz, um Strecke, Schienen und Schotterbett nicht zu beschädigen, denn es ist ja immer noch nicht definitiv geklärt, wohin der Weg gehen wird in Sachen Reaktivierung oder Gleisrückbau. Solange dies offen ist, möchte Meißner keinesfalls die Trasse schädigen.

Zur regelmäßigen Grün-Pflegemaßnahme kommt ein Bagger auf das Gleisbett der Steigerwaldbahn, wie hier aktuell auf die Trasse bei Wiesentheid. Der Besitzer, die Firma Gleisrückbau Meißner ist in diesen Tage dabei, die Strecke der Steigerwaldbahn freizuschneiden. Bis Ende Februar ist das noch erlaubt.
Foto: Dominik Berthel | Zur regelmäßigen Grün-Pflegemaßnahme kommt ein Bagger auf das Gleisbett der Steigerwaldbahn, wie hier aktuell auf die Trasse bei Wiesentheid.

So wie viele Verantwortliche entlang der Strecke, Befürworter der Reaktivierung, aber auch Skeptiker und interessierte Bürger beider Lager wartet selbstverständlich auch Meißner auf die Publikation der Ergebnisse der abgeschlossenen Potenzialanalyse der bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG).

Meißner hofft auf ein für ihn positives Ergebnis, dass die Studie also kein ausreichendes Potenzial für eine Reaktivierung sieht. So könnte die Entwidmung abgeschlossen werden. Gerne möchte er mit dem Rückbau der Gleise beginnen – deshalb hatte er die Trasse auch gekauft. Auf einen Ausblick angesprochen, was nach einem möglichen Gleis-Rückbau aus der Strecke und den Flächen werden könnte, sagt der Besitzer, dass er noch keine konkreten Pläne habe. Das werde sich zeigen. Erst mal möchte er mit dem Rückbau beginnen, sagt Meißner.

Zur regelmäßigen Grün-Pflegemaßnahme kommt ein Bagger auf das Gleisbett der Steigerwaldbahn, wie hier aktuell auf die Trasse bei Wiesentheid. Der Besitzer, die Firma Gleisrückbau Meißner ist in diesen Tage dabei, die Strecke der Steigerwaldbahn freizuschneiden. Bis Ende Februar ist das noch erlaubt.
Foto: Dominik Berthel | Zur regelmäßigen Grün-Pflegemaßnahme kommt ein Bagger auf das Gleisbett der Steigerwaldbahn, wie hier aktuell auf die Trasse bei Wiesentheid.
Ein neuer Schnitt, eine neue Sicht, eine freie Trasse. Nach dem Rückschnitt im Rahmen der Grün-Pflegemaßnahmen ist die Strecke der Steigerwaldbahn wie hier in Wiesentheid wieder frei und gut begehbar. Der Besitzer, die Firma Gleisrückbau Meißner führt aktuell diese Maßnahmen durch.
Foto: Dominik Berthel | Ein neuer Schnitt, eine neue Sicht, eine freie Trasse. Nach dem Rückschnitt im Rahmen der Grün-Pflegemaßnahmen ist die Strecke der Steigerwaldbahn wie hier in Wiesentheid wieder frei und gut begehbar.
Ein neuer Schnitt, eine neue Sicht, eine freie Trasse. Nach dem Rückschnitt im Rahmen der Grün-Pflegemaßnahmen ist die Strecke der Steigerwaldbahn wie hier in Wiesentheid wieder frei und gut begehbar. Der Besitzer, die Firma Gleisrückbau Meißner führt aktuell diese Maßnahmen durch.
Foto: Dominik Berthel | Ein neuer Schnitt, eine neue Sicht, eine freie Trasse. Nach dem Rückschnitt im Rahmen der Grün-Pflegemaßnahmen ist die Strecke der Steigerwaldbahn wie hier in Wiesentheid wieder frei und gut begehbar.
 
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    Unser Recht treibt schon seltsame Blüten! Da wird von der Bahn die Trasse verkauft. Der Besitzer muss aber wohl damit rechnen, seinen Besitz nicht verwerten zu können, sollte die Reaktivierung der Bahn erfolgen. Das käme dann schon einer Enteignung nahe. Führt er nun Bereinigungsaktionen durch, müssen diese Kosten bei einer Rückabwicklung wieder erstattet werden. Ohnehin ist die ganze Entwicklung kaum noch zu verstehen. Da fährt jahrzehntelang kein Zug mehr, Bahnhöfe sind verödet, verkauft oder schon nicht mehr vorhanden. Da werden Straßen neu gebaut, gepflegt und erweitert, da bestehen gut genutzte Busverbindungen und jetzt sind Bestrebungen zugange, mit zig-Millionen die Bahnstrecke wieder zu reaktivieren. Mit "dubiosen" Belegungszahlen wird dem Bürger vorgegaukelt, die Bahn wäre wieder wirtschaftlich zu betreiben. Müssen die Bürger dann künftig Bahn und Straße gleichermaßen finanzieren? Zudem haben sich hier Biotope entwickelt, vergleichbar mit unser ehemaligen Grenztrasse.
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