Die Steigerwaldbahn zwischen Kitzingen und Schweinfurt liegt schon jahrelang im Donröschenschlaf. Gras wächst auf den Schienen und seit dem Truppenabzug der Amerikaner (2006) ist auch kein Zug mehr unterwegs. Es tat sich so lange nichts mit den Gleisen, dass die betroffenen Gemeinden Großlangheim, Kleinlangheim, Wiesentheid und Prichsenstadt einen Entwidmungsantrag gestellt haben.
Doch vielleicht fahren bald wieder Züge auf der Steigerwaldbahn. Landrätin Tamara Bischof spricht sich für eine Reaktivierung aus und auch im Landkreis Schweinfurt gibt es Stimmen dafür. Ein Gutachten zur Wirtschaftlichkeit und Umsetzung ist geplant.
Chancen für Tourismus und Nahverkehr
Auch in der Bevölkerung gibt es etliche Befürworter für die Steigerwaldbahn. Das zeigt eine nicht repräsentative Umfrage, bei der sich eine Mehrheit für eine Reaktivierung ausgesprochen hat. Auch Kommentare auf der Homepage beweisen, dass die Bahn als die Chance für die Region gesehen wird. "Mit der Bahn vorbei an Stau, Baustellen und Dieselfahrverboten", schreibt da zum Beispiel ein Nutzer.
Möglichkeiten für den öffentlichen Nahverkehr und den Tourismus in der Region sieht ein weiterer Nutzer: "Sowohl im ÖPNV als auch für den Tourismus, der für Prichsenstadt, Wiesentheid und Kleinlangheim ein wichtiger Faktor ist, würde sich hier ein großes Entwicklungspotenzial ergeben." Ein anderer Leser wiederum weist darauf hin, dass "ein bis zwei Güterzüge auf der Strecke täglich deutlich weniger lärmbelastend sind als LKW-Verkehre Stoßstange an Stoßstange".
Noch ist offen, was mit der Steigerwaldbahn geschehen wird. Der Kitzinger Kreistag wird sich in Ausschüssen und im Plenum in den kommenden Wochen mit der Bahn beschäftigen.
Lesen Sie einmal diesen Beitrag in der Gerolzhöfer Ausgabe der Main-Post:
https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Pfeiftoene-wird-es-nicht-mehr-geben;art769,10181484
- dann dürfen Sie weiter diskutieren!
Am vergangenen Dienstag fand in Grettstadt eine so genannte "Informationsveranstaltung" statt, zu der die Bürger*innen mittels eines Wurfzetttels "eingeladen" wurden. Crux: Auf diesen Wurfzetteln waren weder Veranstalter noch der Verfasser ersichtlich.
Nächste derartige Veranstaltungen sind in Gochsheim (morgen) und in Sennfeld (Termin zurzeit noch unbekannt) geplant.
Die Grettstadter Veranstaltung hat gezeigt, mit welchen Mitteln und hanebüchenen Begründungen die Entwidmung der Strecke gefordert wird. Den Teilnehmer*innen wird Sand in die Augen gestreut: Kosten, die auf die Gemeinden zukämen, Lärmbelästigung durch die Bahn usf.
Für die Befürworter*innen einer Reaktivierung im Landkreis Kitzingen heisst dies: wachsam sein! Evtl. eine derartige Veranstaltung aufsuchen!