Die wärmende Nachricht vorneweg: Iphofen hat die Heizung im Hallenbad wieder hochgedreht – von 28 auf 30 Grad Wassertemperatur und damit auf das Level wie vor dem Krisenwinter. Die Stadt war zwar vom drohenden Engpass bei Öl und Gas gar nicht betroffen, weil sie viele ihrer Einrichtungen, darunter das Hallenbad, mit Nahwärme aus dem eigenen Hackschnitzel-Heizwerk speist. Aber um ein "Signal zu setzen", wie es hieß, zeigte man sich solidarisch mit vielen anderen Kommunen und regelte die Temperatur sanft herunter.
Dafür dreht die Stadt jetzt an der Gebührenschraube: Ab 1. Juni erhöht sie die Eintrittsgelder um 15 bis 20 Prozent. Ein Erwachsener zahlt künftig 4 Euro (statt 3,50 Euro), Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren 3 Euro (statt 2,50 Euro) – eine "moderate Anpassung" der zuletzt 2017 erhöhten Gebühren, wie Bürgermeister Dieter Lenzer findet.
Für Kleinkinder unter sechs Jahren hatte die Stadt nach dem Bau der Kinderwasserlandschaft im Jahr 2006 zuletzt einen Obolus von 50 Cent erhoben. Dieser Tarif entfällt zum 1. Juni, allerdings nicht, weil Iphofen im schon immer defizitären Schwimmbad etwas zu verschenken hätte – eher im Gegenteil.
Beim Tarif für unter Sechsjährige blühte der Missbrauch
Wie Lenzer dem Stadtrat mitteilte, geht es eher darum, den "Missbrauch" des Unter-6-Jahre-Tarifs zu verhindern. Immer wieder sei dieser am Kassenautomaten auch für ältere Kinder in Anspruch genommen worden. Beim Aufsichtspersonal habe das, so die Beobachtung von Stadträtin Peggy Knauer, vielfach zu "Frust" geführt, weil die Ertappten uneinsichtig gewesen seien.
Knauer plädierte deshalb dafür, nach Lösungen zu suchen, an der Kasse genauer hinzuschauen. Eine Kamera aufzustellen, wie von manchem angeregt, scheitere aus Datenschutzgründen, hieß es. Knauer aber sagte, wenn dem Missbrauch kein Riegel vorgeschoben werde, sei das ungerecht gegenüber allen, die ihren Eintritt regelgerecht bezahlen.
Es sind aber wohl sicher nicht die kleinen Kinder die da betrügen sondern ihre kriminellen Eltern.