Mit steigenden Außentemperaturen schnellen erfahrungsgemäß die Besucherzahlen in Hallen-, insbesondere jedoch in Freibädern nach oben. In diesem Jahr haben im Landkreis Kitzingen – trotz Einschränkungen wegen Corona bedingten Hygienmaßnahmen die Freibäder in Kitzingen, Abtswind und Markt Einersheim geöffnet sowie die Hallenbäder in Volkach und Iphofen. Das Freibad Gnötzheim bleibt diese Saison nach Angaben auf der Webseite der Gemeinde geschlossen.
Angesichts der für kommende Woche erwarteten Hitzewelle mit Temperaturen über 30 Grad stellt sich die Frage: Sind die Bäder für den zu erwartenden Anstieg der Besucherzahlen gerüstet? Reichen die getroffenen Hygienemaßnahmen aus? Und wie haben sich diese bislang bewährt? Um es vorweg zu nehmen: Aus keinem der befragten Bäder werden ernste Probleme wegen oder grobe Verstöße gegen die Corona-Auflagen gemeldet.
Die Stadt Volkach hat laut einer Pressemitteilung vor, ihr für das Hallenbad geltende Hygienekonzept bis 6. September beizubehalten, weil die Testphase seit Öffnung des Bades Mitte Juli so gut gelaufen sei. "Unsere Besucher waren voll des Lobes", resümiert Zweiter Bürgermeister Udo Gebert. Gäste des Volkacher Bades müssen sich einen Tag vor dem geplanten Badbesuch telefonisch anmelden. Im Bad dürfen dann maximal zehn Badegäste gleichzeitig ins Wasser, geschwommen werden darf nur im angemeldeten Zeitrahmen, Nicht-Schwimmer dürfen nur samstags und sonntags ins Wasser. Dusch- und WC-Bereich dürfen nur zwei Gäste gleichzeitig betreten.
Die Umkleiden sind die Engstelle
In Iphofen sind es 28 Besucher, die zeitgleichins Hallenbad dürfen, dies gilt auch, seitdem jüngst die Außen-Liegewiese wieder geöffnet hat. Die Resonanz der Gäste ist laut Bürgermeister Dieter Lenzer auch hier positiv, trotz der verschärften Vorschriften. "Die Besucher Menschen halten sich daran." Engpass sind hier die Umkleiden, die nur 14 Besucher aufnehmen dürfen. So gelten für die – derzeit nur telefonisch anzumeldenden Besuchszeiten – Zwei-Stunden-Schichten.
Als "großes Glück" bezeichnet der Betriebsleiter des Aquasole in Kitzingen die Größe der Freibadfläche in Kitzingen. Bis zu 600 Besucher sind dort aktuell zugelassen, was zuletzt schon mehrfach ausgenutzt wurde. Vergangenen Samstag, 1. August, habe es sogar einen kurzen Einlass-Stopp gegeben, weil sonst zu viele Besucher gleichzeitig im Bad gewesen wären. Die Onlinebuchungen der Besucher läuft laut Zimemrmann "ganz gut". Es stehen drei Zeit-Slots zur Auswahl: 9 bis 11 Uhr, 12 bis 20 Uhr und 18 bis 20 Uhr. Zwischen 16 und 18.30 Uhr geht es dort am engsten zu, hat der Betriebsleiter beobachtet. Während die Saune im Kitzinger Bad wieder offen hat, bleibt das Hallenbad aus Kostengründen weiter geschlossen.
Chipkarten helfen bei der Registrierung
Das Freibad in Markt Einersheim nimmt derzeit ein erhöhtes Betriebsdefizit in Kauf, um die Lebensqualität in der Gemeinde zu erhöhen, erklärt Bürgermeister Herbert Volkamer. Dafür gäbe es Lob von vielen Seiten. Während in früheren Jahren an heißen Tagen schon mal 1000 Besucher im Freibad waren, dürfen es jetzt maximal 420 sein – eine Zahl, die in diesem Sommer noch nicht erreicht wurde, wenngleich es vergangenes Wochenende fast soweit gewesen wäre. Ins Becken dürfen zeitgleich maximal 63 Schwimmer. In Markt Einersheim müssen sich Freibadbesucher nicht anmelden. Chipkarten helfen dort die auch für andere Bäder vorgeschriebene Erfassung der Kontaktdaten der Besucher sicherzustellen.
600 Besucher auf dem Gelände, davon maximal je 30 im Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken, das sind die Grenzen für das Freibad Abtswind, berichtet Bürgermeister Jürgen Schulz. Zudem darf nur in eine Richtung im Kreis geschwommen werden und wie in den anderen Bädern gilt eine Maskenpflicht für alle Besucher, die nicht im Wasser sind.
Für die Einhaltung der Hygienekonzepte sind die Bäder zuständig, heißt es auf Nachfrage beim Landratsamt Kitzingen. "Eine Kontrolle durch Mitarbeiter von uns, ob die Vorgaben bezüglich Corona eingehalten werden, ist bislang nicht erfolgt, denn es gab bisher auch keine Beschwerden oder Anfragen für anlassbezogene Kontrollen", teilt Pressesprecherin Corina Petzold-Mühl mit.