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Kitzingen/Würzburg/Schweinfurt
Schule abgedeckt: So heftig war die Sturmnacht in Mainfranken
Alle Hände voll zu tun hatten die Feuerwehren am Freitagabend und in der Nacht: Orkantief "Zeynep" riss Bäume um und deckte Dächer ab. Besonders traf es eine Schule in Kitzingen.
Die Erich-Kästner-Schule am Samstag nach der Sturmnacht: Das zerstörte Dach hatten Einsatzkräfte und Dachdecker noch am Freitagabend notdürftig mit Planen gesichert.
Foto: Silvia Gralla | Die Erich-Kästner-Schule am Samstag nach der Sturmnacht: Das zerstörte Dach hatten Einsatzkräfte und Dachdecker noch am Freitagabend notdürftig mit Planen gesichert.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 09.02.2024 22:21 Uhr

Orkantief "Zeynep" hat am Freitagabend und in der Nacht auf Samstag die Einsatzkräfte in Mainfranken gefordert. Bäume stürzten um, Straßen waren blockiert, Dächer wurden abgedeckt. Am schlimmsten traf es die Erich-Kästner-Schule in Kitzingen. Dort riss der Sturm gegen 19 Uhr große Teil des Dachs mit, zerstörte Teile landeten auf der vorbeiführenden Straße und hingen in den Bäumen. Es kam zu Verkehrsbehinderungen, verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Schuldach auf einer Fläche von 250 Quadratmetern abgedeckt

Laut Polizei wurden rund 250 Quadratmeter des Flachdaches abgedeckt. Feuerwehr, THW und weiteren Helfern gelang es, das Dach provisorisch zu schließen. Landrätin Tamara Bischof informierte noch am Abend die Öffentlichkeit über ihre Facebook-Seite und dankte allen Helfern und den Dachdeckern. Die Polizei schätzt den Schaden an der Schule auf mehrere zehntausend Euro.

In zehn Metern Höhe hingen Dachteile der Kitzinger Erich-Kästner-Schule noch am Samstagmorgen in den Bäumen.
Foto: Silvia Gralla | In zehn Metern Höhe hingen Dachteile der Kitzinger Erich-Kästner-Schule noch am Samstagmorgen in den Bäumen.

Am Freitagabend war das Tief mit teils orkanartigen Böen durch die Region gezogen. Besonders betroffen waren die Landkreise Main-Spessart, Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Schweinfurt. Hier warnte der Deutsche Wetterdienst am Abend vor Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde. Stürmisch war es in ganz Unterfranken.

Die Auswirkungen waren noch am Samstagmorgen zu spüren. Teilweise waren noch Straßen durch umgestürzte Bäume blockiert, berichtet Schichtführer Marco Pielhoff von der Integrierten Leitstelle Schweinfurt. Auch die Hochrhönstraße war länger gesperrt. Die Bäume wurden nach und nach von den Feuerwehren beseitigt. Allein zwischen 18.30 und 20 Uhr mussten sie am Freitagabend 50mal im Leitstellenbereich Main-Rhön ausrücken.

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Die Bilanz am Samstagmorgen: Mit insgesamt 68 Einsätzen war viel zu tun – Katastrophenfälle lieben aber aus. Der Schwerpunkt lag in den Landkreisen Haßberge und Rhön-Grabfeld. Überwiegend mussten umgestürzte Bäume beseitigt, Dächer und Gebäude gesichert werden.

In Münnerstadt (Lkr. Bad Kissingen) konnte am Freitagabend ein Autofahrer nicht mehr rechtzeitig ausweichen und kollidierte mit einem umstürzenden Baum. Es entstand Sachschaden, die örtliche Feuerwehr musste die Straße freiräumen. In Kitzingen flog einer Frau beim Aussteigen förmlich die Autotür aus der Hand und traf einen daneben geparkten Wagen.

In Schönau a.d. Brend (Landkreis Rhön-Grabfeld) war am frühen Abend ein Baum auf den Parkplatz eines Hotels gestürzt und traf den Audi eines Gastes. Weitere Fahrzeuge wurden durch herabfallende Äste beschädigt. Die Polizei spricht von einem Schaden im fünfstelligen Bereich. Auf der B 279 fuhr eine Frau bei Unterweißenbrunn gegen einen umgefallenen Baum.

Ähnlich erging es einem jungen Mann in Maroldsweisach (Lkr. Haßberge): Er kollidierte am frühen Morgen mit einem umgestürzten Baum. Sein Auto war derart demoliert, dass er nicht mehr weiterfahren konnte. In Dittelbrunn (Lkr. Schweinfurt) durchschlugen herabstürzende Äste einer Tanne die Windschutzscheibe eines geparkten Pkw. Laut Polizei entstand hier ein Schaden von 2500 Euro.

Durch Würzburg waren gegen 19 Uhr einige heftige Sturmböen gefegt. Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr mussten Bäume und umherfliegende Teile sichern. In Lengfeld wurde auf einer Fläche von rund 300 Quadratmetern ein Dach abgedeckt, Teile flogen bis auf die angrenzende Werner-von-Siemens-Straße.

Die Berufsfeuerwehr sicherte in einem mehrstündigen Einsatz das beschädigte Dach mit Stahlseilen und Schlingen. Eine Gefahrenmeldung gab es auch für die B 19 zwischen Gramschatz und Estenfeld: Hier hatte ein Autofahrer seine Dachbox verloren.

Am heutigen Samstag beruhigt sich das Wetter in Mainfranken etwas, es bläst aber weiter: Der Deutsche Wetterdienst erwartet für die Region Windböen mit Geschwindigkeiten um 60 km/h. In exponierten Lagen müsse weiter mit Sturmböen bis 75 km/h gerechnet werden.

 
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