
"Zu Hause ist es am schönsten, sagte die linke Hand und hielt sich an der Heizung fest." So heißen heutzutage Buchtitel. Wir wissen das deshalb so genau, weil uns die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in Volkach hierzu auf dem Laufenden hält. Die Zuhauseheizung ist kein Einzelfall, es gibt viele weitere schöne Titel: "Mit Krokodilen abtauchen", "Das Camp der Unbegabten" oder "Elektrizität und Himmelsfische".
Schön wäre, wenn es mal wieder lebensnähere Titel geben würde. Im Erwachsenenbereich wäre das zum Beispiel: "Der Mann, der ewige Einkaufsmuffel." Männer können so unfassbar hilflos sein. Lieber kraulen sie Kampfhunde, als einkaufen zu gehen. Bekommt der Mann einen Einkaufszettel in die Hand gedrückt, auf dem Blumenkohl steht, kommt er mit einem Kohl zurück. Um dann zu behaupten, dass er die Blumen leider vergessen habe. Tags darauf soll der gleiche Mann Rosenkohl kaufen gehen. Er kommt wieder mit Kohl. Und stammelt irgendwas von "Rosen vergessen".
Kundenkarte, Postleitzahl und Gelbwurst-Scheiben überfordern Männer beim Einkauf

Beim Einkaufen prasselt einfach zu viel auf die Männer ein. Da ist dieser unglaubliche Fragen-Katalog: "Haben Sie alles gefunden?" – "Haben Sie eine Kundenkarte?" – "Sammeln Sie Punkte?" – "Wie lautet Ihre Postleitzahl?" – "Wie möchten Sie zahlen?" – "Sie sind doch nicht zu alt für eine Scheibe Gelbwurst?" Das mögen Männer nicht. Sie wollen sehen, bezahlen und einpacken. Und den Kampfhund kraulen.
Da wir in modernen Zeiten leben, werden Männer immer öfter mit dem Handy zum Einkaufen geschickt. Sie fotografieren dann den Joghurtbecher, schicken das Bild an die Liebste und fragen telefonisch an, ob sie den richtigen Joghurt erwischt haben. Weil es natürlich nicht die richtige Marke ist und weil sie das Gespräch auf laut gestellt ist, bekommt man live die Eskalationsstufen mit. Erst: "Du hast Dich vergriffen!" Dann: "Du weißt doch, welchen Joghurt ich esse!" Gefolgt von "Jetzt stell Dich nicht so an!" Und schließlich: "Bist du denn zu allem zu blöd!"
Der fassungslose Blick auf den Kontoauszug
Warum gibt es über ferngesteuertes Einkaufen keine Bücher? Oder darüber, wie fassungslos Menschen inzwischen auf ihre Kontoauszüge starren. Diese Woche stand ein Rentner in Kitzingen am Kontoauszugsdrucker und schimpfte fassungslos vor sich hin: "Von wegen: Es gibt mehr Rente! Es sind schon wieder zehn Euro weniger!"
Der Mann war kaum zu beruhigen, bis seine linke Hand anfing zu zucken und auf ihn einredete: "Komm, lass uns gehen. Zu Hause ist es am schönsten – da kann ich mich an der Heizung festhalten!"