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Kitzingen
Ruhestörung in Kitzingen: So erleben Anwohner die Lage
Leser berichten, dass es am Kitzinger Bleichwasen dauernd zu nächtlichen Lärmbelästigungen kommt. Laut Polizei waren es im vergangenen Jahr aber nur 15 Einsätze deswegen.
Tagsüber parkende Autos, nachts beliebter Treffpunkt für junge Menschen: der Bleichwasen in der Stadt Kitzingen.
Foto: Max Schäfer | Tagsüber parkende Autos, nachts beliebter Treffpunkt für junge Menschen: der Bleichwasen in der Stadt Kitzingen.
Lukas Kutschera
Lukas Kutschera
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:08 Uhr

Nächtliche Lärmbelästigung durch Feiern am Main, besonders an Wochenenden mit schönem Wetter, ist laut Anwohnern ein häufiges Problem in Kitzingen. Erst vergangenen Samstagmorgen eskalierte eine Zusammenkunft junger Menschen am Bleichwasen. Drei von ihnen sollen sich den Beamten widersetzt haben, nachdem Anwohner die Polizei wegen Ruhestörungen gerufen hatten. Daraufhin diskutierten Leser ihre Erfahrungen mit dem nächtlichen Lärm in den sozialen Medien. Der Tenor: Immer wieder bereiten ihnen die Feiern schlaflose Nächte.

Ein Leser schrieb etwa auf Facebook: "Da sieht man, was zum Beispiel wir uns Wochenende für Wochenende am Bleichwasen gefallen lassen dürfen! Geschrei, quietschende Reifen, laute Musik und so was wie das hier!" Den Feierenden fehle es an Respekt vor der Polizei, den Anwohnern und selbst untereinander.

Leserin berichtet: Nächtlicher Lärm in der Innenstadt

Selbst auf der anderen Mainseite würde der Lärm vom Bleichwasen ankommen. Der ehemalige Stadtrat Franz Böhm, wohnhaft in der Schrannenstrasse, berichtete auf Nachfrage dieser Redaktion: "Die sind schon laut." In den vergangenen Jahren sei die Situation schlimmer geworden. Heuer habe sich der Lärm bislang in Grenzen gehalten. Aber: "So viel wie im letzten Jahr darf es nicht mehr werden", sagte Böhm. Er hofft, dass Polizei und Stadt einen Weg finden, dass sich der Lärm in ertragbaren Grenzen hält. Denn Feiern an sich gehören nach Meinung des ehemaligen Stadtrats durchaus zum Stadtleben.

Laut einer Leserin auf Facebook aber scheint die Polizei diesen Weg noch nicht gefunden zu haben. Selbst in der Kitzinger Innenstadt würden die Feiernden immer wieder über die Stränge schlagen. "Gestern Mitternacht war es genauso", schrieb sie am Dienstag. "Geschrei, schnelles Fahren, Reifenquietschen mitten in der Stadt." Am Rathaus hätten die Störer halt gemacht und mit lauter Musik gefeiert. Als die Leserin die Polizei rief, sei diese nicht gekommen – obwohl die Beamten ihr am Telefon versprachen, vorbeizuschauen.

Lärmbelästigung: 15 Einsätze in einem Jahr

Auf Nachfrage berichtete dazu die Polizei Kitzingen, dass sie in der Nacht auf Dienstag zu einem Einsatz ausgerückt sei, der zur Beschreibung der Leserin passt. "Wir haben mit den Jugendlichen vor Ort gesprochen", erklärte Polizeichef Markus Hack. Nach einem Gespräch hätten sich die Feiernden ohne Probleme entfernt. So laufe es in den meisten Fällen ab. "Wenn jemand einsichtig ist, bleibt es bei einem Gespräch", sagte Hack. Zu Anzeigen komme es nach Aussage des Polizeichefs eher bei Wiederholungstätern.

Und was sagen die Zahlen über Lärmbelästigungen am Bleichwasen? "Wir hatten von Juni 2019 bis Juni 2020 etwa 15 Einsätze, die mit dem Thema Ruhestörungen zu tun hatten", berichtete Hack. Die Zahlen seien jedoch nur bedingt belastbar. "Wir wissen nicht, ob auch jeder bei uns anruft", sagte der Kitzinger Polizeichef. Außerdem bestehe gerade in Sommernächten die Möglichkeit, dass zum Zeitpunkt der Ruhestörung keine Streife verfügbar sei. Die Statistik erfasst also nur die Fälle, zu denen die Polizei tatsächlich ausrückte.

"Grundsätzlich können Sie immer bei uns anrufen", betonte Hack. Außerdem wolle die Polizei über die kommenden Wochen die Situation am Bleichwasen genauer beobachten und Präsenz zeigen. Aber gerade bei Feiern in unmittelbarer Nähe rät der Polizeichef Betroffenen, die Feiernden zunächst selbst auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen.

 
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Kommentare
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  • epso
    Wehret den Anfängen! Siehe heute Nacht Stuttgart!
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  • thomashemmerich@web.de
    Grundsätzlich können Sie immer bei uns anrufen", betonte Hack. Außerdem wolle die Polizei über die kommenden Wochen die Situation am Bleichwasen genauer beobachten und Präsenz zeigen. Aber gerade bei Feiern in unmittelbarer Nähe rät der Polizeichef Betroffenen, die Feiernden zunächst selbst auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen.
    Herr Hack, meinen Sie das ernst? Diese Personen sind meist alkoholisiert und aggressiv, haben vor nichts und niemanden ...... auch der Polizei keinen Respekt. Dann soll ich mich in Gefahr bringen? Ganz ehrlich, dass werde ich nicht tun.

    Immer wieder wird dazu geraten, sich gerade in solchen Fällen zurückzuhalten und eben besser die Polizei zu rufen, und hier in KT macht Hr. Hack solche Aussagen. Ich weiß nicht, ob dass den Chef, der Bayr. Innenminister auch so sagen und sehen würde. Klingt für mich nach einer Kapitulation der Kitzinger Polizei, die wie viele andere Dienststellen einfach kaputtgespart wurde.
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  • Blum66
    Erinnert mich irgendwie an die Problematik am Kulturspeicher in Würzburg. Da hatte man auch immer gesagt es gäbe nicht mehr Probleme als woanders. Nachdem das nicht gestimmt hatte und es immer toller wurde hat man es halt doch zugeben müssen und man handelte. Wird in Kitzingen nicht anders sein. Wünsche der Polizei ein ruhiges Wochenende in Kitzingen.
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  • wolfmark
    Der Rosengarten entwickelt sich auch zum "Hotspot", entsprechend ist das Müllaufkommen und der Fäkaliengeruch im Gebüsch
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  • martin@nicoly.de
    Dann doch lieber die Krähenplage....
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  • martin@nicoly.de
    Warum wurde mein Kommentar nicht veröffentlicht. Ich drückte ein Kompliment für die Polizei aus und sprach mich für ein härteres Vorgehen gegen renitente Besucher aus, bei denen kein gutes Zureden hilft. Strengeres Vorgehen gegen solche Leute wäre vonnöten: Kein 'Laufenlassen' sondern Haft für ein paar Tage, gegebenenfalls eine psychatrische Untersuchung wegen Gemeingefährlichkeit. Übrigens vergaß ich als ehemaliger Anlieger, dass bei dem Rasen um die parkenden Autos Enten (absichtlich oder nicht) getötet wurden.
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