Das geplante Rödelseer Baugebiet "Am Schwanberg" bedingt auch eine Änderung des Flächennutzungsplans. Meist einstimmig wägte der Gemeinderat dazu die Bedenken, Anregungen und Einwände der Träger öffentlicher Belange ab. Kritisch betrachtet wurden die hohe Zahl von 75 Bauplätzen.
Die Regierung von Unterfranken wie auch der regionale Planungsverband haben das Vorhaben detailliert betrachtet. Ein gewisser Bedarf an einer weiteren wohnbaulichen Entwicklung könne für Rödelsee grundsätzlich anerkannt werden, heißt es in den Stellungnahmen. "Auch die Bemühungen zur Innenentwicklung mit Eigentümeransprachen und Fortschreibung der Innenentwicklungspotentiale werden positiv zur Kenntnis genommen." Die sofortige Ausweisung von 75 Bauplätzen auf einer Fläche von etwa neun Hektar sei aber deutlich überdimensioniert, der Bedarf dafür sei nach den vorgelegten Berechnungen nicht nachgewiesen.
Das Baugebiet ist schon mit 36 Grundstücken besiedelt
In der Abwägungsempfehlung heißt es, dass der Bedarf der Flächeninanspruchnahme im Außenbereich damit begründet sei, dass die Gemeinde Rödelsee weiter wachsen will. Das 2019 erschlossene Baugebiet "Am Schlossgrund" sei mit 36 Grundstücken bereits zum großen Teil besiedelt. Sämtliche Potentiale der Innenentwicklung seien in der Vergangenheit genutzt worden und sollen auch weiterhin genutzt werden.
Mit dem "Förderprogramm zur Revitalisierung der Altorte bzw. älteren Wohngebiete in der Gemeinde Rödelsee und zur Nutzung vorhandener Bausubstanz" habe die Gemeinde Rödelsee durch einen Familienbonus von bis zu 5000 Euro in Verbindung mit Zuschüssen von bis zu 10 000 Euro einen erheblichen Anreiz geschaffen, nicht nur, aber auch junge Familien beim Erwerb von Bestandsimmobilien oder Baulücken zu fördern, heißt es in der Abwägung.
Die Gemeinde Rödelsee habe seit etwa sieben Jahren über 400 Anfragen von Bauwerbern, auch tagesaktuell, die in ein neues Baugebiet ziehen möchten. Eine Reduzierung des Umfangs, insbesondere auf Grund der Lage im ländlichen Raum, sei seitens der Gemeinde nicht gewünscht, da diese sich weiter entwickeln möchte. Die Entwicklung im ländlichen Raum sei erforderlich, sie sei auch erklärtes Ziel der Bayerischen Staatsregierung. Die Ausweisung von neuen Baugebieten, auch einmal in einer solchen Größenordnung wie "Am Schwanberg", sei notwendig.
Auch für Fröhstockheim gibt es schon konkrete Anfragen
Gegen eine Verkleinerung oder Teil-Erschließung des Baugebiets "Am Schwanberg" sprächen die Tatsachen, dass bereits zum jetzigen Zeitpunkt über die verbindlichen 69 Reservierungen von Bauwerbern hinaus weitere 50 Bewerber ihr Interesse angemeldet hätten und die Planungen des Baugebiets im Zuschnitt der Grundstücke und ihrer Bebauung mit den Bauwerbern im Detail abgestimmt seien. Zudem bestünden für ein neues Baugebiet im Ortsteil Fröhstockheim derzeit ebenfalls schon 30 konkrete Anfragen, davon mehr als die Hälfte aus Fröhstockheim selbst, steht in der Abwägung zu lesen.
Die Einwendungen von Bürgern hatten sich erledigt, da – wie berichtet – die Erschließung nun über einen Kreisverkehr und nicht über die Jahnstraße erfolgt. Auch den Anregungen aus dem Bereich Naturschutz wird Rechnung getragen. Wegen der Erschließung durch einen Kreisverkehr wird die Planung nun erneut öffentlich ausgelegt.