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Rödelsee
Rödelsee bedauert den BNE-Ausstieg der Stadt Iphofen
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:27 Uhr

Zeitgleich mit dem Gemeinderat Rödelsee tagte auch der Stadtrat Iphofen. Und letztgenannter würde sich wohl für einen Rückzug aus dem Projekt BNE-Station auf dem Schwanberg entscheiden - was dieser dann auch tat. Darüber informierte Bürgermeister Burkhard Klein den Gemeinderat.

Die Stadt Iphofen würde andere Prioritäten setzen. Auch befürchte man dort, dass es nicht bei einer einfachen BNE-Station (Bildungszentrum für nachhaltige Entwicklung) bleiben würde und höhere Folgekosten zu erwarten seien. "Für mich war das sehr überraschend", räumte Bürgermeister Burkhard Klein ein.

"Wir wären zu unserem Wort gestanden", versicherte Klein. Er bedauerte, dass eine Entscheidung zum Standort nicht schon früher getroffen worden sei. Mit Blick auf die Würzburger Umweltstation, meinte Klein, dass auch ein höherer Zuschuss des Landkreises für die Station wünschenswert gewesen wäre. Denn mit einem Zuschuss in Höhe von rund 500 000 Euro käme seiner Meinung nach nur Dettelbach zurecht. "Vielleicht überlegt es sich der Landkreis noch einmal", hofft Klein.

Während Klein sich bewusst diplomatisch gab, keine politische Grundsatzdiskussion entfachen wollte und dafür warb, die wegen anderer Prioritäten geänderte Einstellung der Stadt Iphofen zu akzeptieren, wurde Gemeinderätin Britta Aufmuth deutlicher. "Ich fühle mich verarscht von der Stadt Iphofen", ärgerte sie sich. Ihre Vermutung, dass die Stadt sich auf ein gemeinsames Projekt eingelassen habe, um die Debatte um das Vorkaufsrecht auf dem Schwanberg vom Tisch zu haben, hielt Bürgermeister Klein für nicht zutreffend. Konkret sei es um ein Jagdrevier gegangen. Dann habe man sich gemeinsam beworben. Doch dann habe "der Landkreis noch einmal alles aufgedröselt".

"Es ist geplatzt wie eine Seifenblase", bedauert Klein. Er glaube aber nicht an eine böse Absicht. "Es ist grundsätzlich zu bedauern, die Entscheidung aber zu akzeptieren", fasste Klein Iphofens Haltung zusammen. Klein sagte, dass er bereits den Architekten, der sehr viel Herzblut in das Projekt gesteckt habe, informiert habe.

Die geschätzten Baukosten für die BNE-Station am Schwanberg hatten sich auf rund 1,73 Millionen Euro belaufen. Abzüglich des Förderanteils des Landkreises von 468 450 Euro und den auf 250 000 Euro gedeckelten Baukostenanteil der Gemeinde Rödelsee, wären noch rund 1,01 Millionen Euro von der Stadt Iphofen zu finanzieren gewesen.

Die Information über die zur Zahlung angewiesenen Rechnungen nahm Gemeinderätin Britta Aufmuth in der Ratssitzung zum Anlass, eine Anwaltsrechnnug kritisch zu hinterfragen. Denn rund 25 000 Euro sind an die Rechtsanwälte Schneider und Collegen für Beratungen zum Bebauungsplan Schlossgrund bezahlt worden. Bürgermeister Burkhard Klein erwiderte, dass eine Anwaltsstunde 300 Euro koste. "Das ist nicht überzogen", sagte er. "Der Rechtsanwalt vorher hat uns viel Geld gekostet und nichts gebracht", wurde Klein deutlich. 20 000 Euro seien da zum Kamin hinaus geblasen worden, sagte Klein. Eine Nachfrage gab es auch zur Lohnfortzahlung an eine Firma für einen Beschäftigten, der bei seiner Tätigkeit für die Feuerwehr einen Unfall erlitten hatte. Hier müsse die Gemeinde erst einmal in Vorleistung gehen, informierte Klein, der damit rechnet, das Geld von einer entsprechenden Versicherung wieder erstattet zu bekommen.

Die letzte große Umgestaltung in der Ortsmitte Rödelsees steht an. Im Bereich der Crailsheimer Straße soll die Grünfläche entlang der Schlossmauer neu gestaltet werden. Die Ausschreibung lag um rund 23 Prozent über der geschätzten Summe. Mit dem einzigen Anbieter der Leistungen hat der Architekt Marcus Viebahn aber nun verhandelt. Etliche Leistungen wird der Bauhof der Gemeinde übernehmen, sodass die Angebotssumme von 86 400 Euro auf 58 430 Euro gesenkt werden konnte. Zusammen mit dem Material, das der Bauhof dann für die übernommenen Arbeiten braucht, betragen sie Kosten dann 62 300 Euro. Aufgestellt wird auch ein Wildbienenhotel. Deshalb wird bei den Pflanzungen auf eine bienenfreundliche Auswahl sowohl bei den Bäumen als auch bei den Stauden geachtet.

 
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