Weggefährten, Menschen, die ihr Leben längere oder kürzere Zeit begleitet hatten und noch begleiten, hatten sich am Montagabend im Fastnachtsmuseum in Kitzingen versammelt, um ihr zu huldigen, sie zu feiern oder ihr einfach nur zu gratulieren: Karin Radermacher, 22 Jahre lang Landtagsabgeordnete, feierte am Montag ihren 75. Geburtstag, was vom Kreisverband der SPD mit einem Empfang zu Ehren der Jubilarin gewürdigt wurde.
Unter den Gästen die Familie mit Ehemann Jürgen, den Töchtern und Bruder Heinz Galuschka. Landrätin Tamara Bischof, die ihr persönlich für die Unterstützung bei ihrer ersten Wahl im Jahr 2000 dankte, war ebenso anwesend, wie Kitzingens Alt-OB Bernd Moser und Bewerber Manfred Paul, die beide von ihr für eine Kandidatur geworben wurden.
Pralle Lebensfreude in Kitzingen
Dazu kamen Vertreter von für sie wichtigen Verbänden, etwa der AWO oder der Naturfreunde Würzburg, deren Ehrenvorsitzende sie ist. Und viele Mitglieder der SPD aus dem Landkreis. Aber auch Marktbreits Bürgermeister Erich Hegwein (CSU) fand den Weg nach Kitzingen zu einer Landtagsabgeordneten, mit der die Zusammenarbeit immer gut war.
Ehrengast und Laudator des Abends war ein politisches Urgestein der Bayerischen Landespolitik, Franz Maget, ehemaliger Oppositionsführer im Landtag, Spitzenkandidat der SPD in zwei Wahlkämpfen, unter anderem auch Vizepräsident des Landtags und heute noch Beauftragter des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
"Februar in Kitzingen, das heißt pralle Lebensfreude, Schlappmaulorden und der Geburtstag von Karin Radermacher", begrüßte Maget, seit 2004 selbst Träger des Kitzinger Fastnachtordens, ehe er mit der Huldigung der Jubilarin begann.
Und das nicht ohne Witz und Ironie, denn "es waren schöne Jahre, die wir gemeinsam im Landtag verbracht haben. Wir waren jünger, der SPD ging es besser und wir konnten viele Anliegen durchsetzen", sagte Maget und bescheinigte Radermacher Ministrabilität: "Wäre die SPD an die Regierung gekommen, so wäre Karin Radermacher sicher Bildungsministerin geworden." So viel zu Wünschen, aber auch zur politischen Bedeutung Radermachers, die mit ihrem Eintritt in den Landtag recht schnell zur Vorsitzenden eines wichtigen Ausschusses wurde. "Die SPD war stolz darauf, dass Du unsere Kultuspolitische Sprecherin warst", sagte Maget.
Und er bezeichnete Radermacher als "Grande Dame der bayerischen Landtagspolitik". Maget fügte in einer schönen Kombination von Witz, vielleicht etwas Ironie aber auch persönlicher Verbundenheit hinzu:"Irgendwie ist es schade, dass wir beide damals schon verheiratet waren."
Politikerin mit Leidenschaft
Und was sagte die so gelobte Karin Radermacher dazu? Angesichts der aktuellen politischen Ereignisse mahnte sie vor einem weiteren Rechtsruck in Politik und Gesellschaft und forderte dazu auf, auf die Straße zu gehen, denn: "Die Anfänge sind gemacht." Sie zog am Ende dann doch ein positives Resümee: "Es war eine tolle Zeit, ich war mit Leidenschaft Politikerin und bin jetzt mit Leidenschaft an der Gestaltung unserer Freizeit beschäftigt."