Dass die Fischergasse Kitzingen grau und trostlos wirkt, könnte am Regen liegen. Oder an den Häusern, die schon bessere Tage gesehen haben. Wenigstens parken keine Autos mehr am Straßenrand wie es früher der Fall war. "Immerhin", sagt Bauamtsleiter Oliver Graumann bei einem Gang durch Quartier 8.
Arbeiten am Oberen Mainkai laufen
In den nächsten 15 Jahren wird die Kitzinger Altstadt saniert. 48 Hektar ist das Sanierunsgebiet groß, in neun Quartier wurde es unterteilt, um Schwerpunkte setzen zu können. Neben der Fischergasse geht es in Quartier 8 auch um den Oberen Mainkai. Die Umgestaltung läuft. 2020 werden die Arbeiten abgeschlossen sein. "Schade, dass die Ruderer nicht mit ins Boot gestiegen sind", sagt Graumann. Aber auch ohne Ruderverein ist der Bauamtsleiter froh, dass endlich am Mainkai gearbeitet wird.
Seit 2013 standen dort Bauzäune, um den beschädigten Kai zu sichern. Hochwasser, Wellenschlag und der Sog der großen Schiffe haben ihre Spuren an der Kaimauer hinterlassen. Ist alles fertig, warten Sitzgelegenheiten unter Bäumen auf Passanten und laden Stufen am Ufer dazu ein, die nackten Füsse im Main baumeln zu lassen – ein schönes Willkommen für die Radler, die auf dem Mainradweg von Mainstockheim nach Kitzingen kommen.
Neue Verkehrsführung am Gustav-Adolf-Platz?
Bevor sie dann an der Kreuzung am Gustav-Adolf-Platz "im Nirwana stehen". So sagt es zumindest Graumann. "Vom meinen Büro aus sehe ich jeden Tag ratlose Radfahrer, die nicht wissen, wie sie in die Innenstadt kommen", erzählt Graumann. Die Verkehrsführung schrecke die Radler ab. Eine Lösung: die Umgestaltung des Kreisverkehrs zu einer T-Kreuzung. Ein Vorschlag, über den die Kitzinger Stadträte Mitte Mai informiert wurden. Entschieden ist noch nichts.
Über neue Verkehrsregelungen möchte Graumann auch die Fischergasse als Wohnlage attraktiver machen. Denn eigentlich liegen die Häuser in Mainnähe ideal. Wie gefragt die Lage ist, merkt er bei den Mietswohnungen, die die Stadt am Mainkai unterhält. Geht es nach Graumann soll in der Fischergasse die "historische Substanz" erhalten bleiben, sprich die Häuschen, teilweise mit den typischen Bruchsteinmauern, sollen renoviert werden. Etliche Häuser stehen leer und die bewohnten Häuser könnten einen neuen Anstrich vertragen.
Graumann glaubt an das Potenzial der Gasse. "Es gibt Interessenten für Häuser in der Fischergasse", sagt der Bauamtsleiter. Ihnen wie allen Kitzingern, die im Sanierungsgebiet wohnen, bietet die Stadt Beratungen und Hilfen an. Durch das Städtebauförderungsprogramm sind viele Hilfen möglich. Auch die Kitzinger Finanzinstitute sind informiert und weisen ihre Kunden auf Steuervergünstigungen und Fördergelder hin – damit nicht nur die Fischergasse im neuen Glanz erstrahlen kann.
Die Kitzinger Altstadt wird in den kommenden 15 Jahren saniert. Zur besseren Orientierung wurde das Gebiet wurde in neuen Quartiere unterteilt – dem jeweiligen Gebietscharakter entsprechend. In den kommenden Wochen werden alle Quartiere mit ihren Problemen, Chancen und geplanten Arbeiten in loser Reihenfolge vorgestellt.
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