
Nach der Corona-Pause kam die zwölfte Fränkische Feinschmeckermesse unter dem Motto "Das Land – Der Wein – Die Küche" richtig gut an. Um die 1900 zahlenden Besucher und Besucherinnen waren es am Samstag, die hochwertige, fränkische Produkte genossen – und zur Freude der Anbieter auch kauften. Für den Sonntag rechnete Claudia Bellanti, Leiterin der Tourist Information Iphofen, mit mindestens genauso vielen Besuchenden. Die Kenner kämen am Samstag oder spätestens am Sonntagmorgen. Denn erfahrungsgemäß sei da ein Gespräch mit Anbietern möglich, ebenso ein entspannteres Einkaufen.

Claudia Bellanti gab sich erleichtert ob des guten Besuchs. "Ich wusste nicht, wie die Messe wieder angenommen wird", sagte sie im Gespräch mit dieser Redaktion. Schließlich seien es vier Jahre Pause gewesen. 43 Stände präsentierten sich, darunter gut 30 Direktvermarkter. Wobei sie bedauerte, dass in diesem Jahr kein Wildvermarkter mehr dabei war.

Erstmals dabei war der Brauerei-Gasthof Kundmüller aus Weiher (Viereth-Trunstadt). Das Weiherer Pils 2023 wurde zum "Besten Pils der Welt" gekürt. Johannes Hartmann (Possenheim) und Jonas Gümpelein (Krassolzheim) hatten alle Hände voll zu tun beim Ausschenken. Schon am ersten Messetag neigte sich der Pilsvorrat seinem Ende zu, dass nachgeholt werden musste. "Es läuft seht gut", lachte Gümpelein.
Viereth und Vierrether
Kitzingens Hofrat Walter Vierrether zählte natürlich zu den Biergenießern, schon allein wegen des Ortes Viereth, der seinem Namen ähnelt. Und er befand das Bier als gut.

Es gab viele weitere gute und leckere Dinge. Da waren die Buttervariationen des Bayerischen Bauernverbands, die die Landfrauen zum Probieren anboten. Kreisbäuerin vom Berg-Erbar sagte, dass man zeigen wolle, wie man mit wenig Mitteln und Aufwand viele Geschmacksrichtungen herstellen kann. Die Leute seien überrascht von den Geschmacksrichtungen wie Orange-Vanille, Zitrone-Thymian oder Himbeere.
Was die Besucher sagen
Das "Probieren können", das "Testen, wie es einem schmeckt", ist der Reiz für Heinz Müllender (Obernbreit) und seiner Frau, die Messe zu besuchen. In seiner Einkaufstasche befinden sich deshalb schon Käse und Balsamico-Essig.

Die Vielfältigkeit und das heimische, kulinarische Angebot locken Robert Herold (Uffenheim) und seine Frau von Anfang an zur Iphöfer Messe. Man könne probieren und der Nachkauf sei gesichert,
Lange dabei als Aussteller ist auch die Familie Schwanfelder (Abtswind) mit ihren Ölkernprodukten. Die Leute seien nach dem Probieren von der Konzentration des Öls begeistert. Daraus folgten Besuche in der Ölmühle in Abtswind, freut sie sich.
Kaltgepresste Speiseöle und hausgemachte Essige bietet auch der Thomasbauernhof aus Gnötzheim an. Der ist laut Eva Gebhardt von Anfang an dabei bei der Feinschmeckermesse. Die findet es schön, dass diese Veranstaltung eine Plattform biete. Hier kämen Leute, die Wert auf regionale Produkte legten.
An einem Stand präsentierten auch Iphofens Winzer ihre Weine. Matthias Popp freut sich über de großen Zuspruch. Und natürlich über die viele Kaufwillige.
Fränkischer Safran als Exot
Für viele Besucher war es noch ein Exot, der fränkische Safran. Aber Katharina Apfelbacher vom Ströhlershof in Erlach ist zufrieden, dass schon viele das Gewürz kennen. Seit 2018 bauen sie es an. Vom reinen Safran bis zum Fruchtaufstrich und mit Safran veredelte Pralinen fand alles seine Liebhaber.

Neben Anbietern gab es auch etliche Infostände. Zum Beispiel die Gästeführer Weinerlebnis Franken. Am Stand waren unter anderem Anna Wolf und Brigitte Horak, die Gäste nicht nur informierten, sondern auch Aromen erkennen ließen.
Direktvermarktung im Mittelpunkt
Zur Eröffnung am Samstagmorgen hatte Bürgermeister Dieter Lenzer auf die Vorreiterrolle Iphofens „für beste fränkische Feinkost“ hingewiesen. Seit 2001 gebe es die Messe nun schon. Sie sorge dafür, dass regionale Bestleistungen „sichtbar gemacht“ werden und die Direktvermarktung im Mittelpunkt stehe.
Festredner Hubert Bittlmayer, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, sprach von einer "Leistungsschau des guten Geschmacks". Man merke den Produzenten an, "wie stolz sie auf ihre Produkte" seien. Hier sei "die Liebe für die Heimat" spür- und schmeckbar.
Landrätin Tamara Bischof nannte die Messe "eine Genussreise durch Franken" und die Fränkische Weinprinzessin Emmi Wendemuth ergänzte ebenso wie die Iphöfer Weinprinzessin Sophia I., dass man an beiden Messetagen in der Karl-Knauf-Halle "an jeder Ecke etwas Besonderes" finden könne. Weshalb nach den Festreden alle sofort nach nebenan in die Ausstellungshalle strömten – um die Genuss-Ecken zu entdecken.