Ist das eigene Haus bei Starkregen durch Hochwasser und Sturzfluten besonders gefährdet? Eine im Internet aufrufbare interaktive Karte des bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) kann hier detailliert für alle Orte in Bayern Hinweise geben.
Die Karte berücksichtigt aufgrund von geologischen Daten mögliche Abflusswege der Wassermassen, sowie Geländesenken und Aufstau-Bereiche, die zu zusätzlichen Gefahren bei Überschwemmungen führen können.
Das LfU weist jedoch darauf hin, dass Starkregen und damit verbundene Überschwemmungen grundsätzlich an jedem Ort in Bayern auftreten können. Entsprechend sind auch Überflutungen überall möglich. Die in den Karten farblich markierten Bereiche haben jedoch eine "erhöhte Überflutungsgefährdung", so das LfU.
In jedem Fall sei in diesen Bereichen "eine individuelle Beurteilung der Gefährdung vor Ort sinnvoll", rät das Landesamt. So könnten etwa tiefliegende Kellerschächte oder ebenerdige Eingänge besser geschützt werden. Zudem könnten die Kommunen mithilfe der Karten entsprechende Vorkehrungen für mögliche Hochwasser-Schwerpunkte treffen.
Der unterfränkische Grünen-Landtagsabgeordnete Patrick Friedl hatte mehr als zwei Jahre für die Veröffentlichung der Sturzflut-Karten gekämpft. Seit wenigen Wochen sind sie nun auch für Privatpersonen abrufbar: "Endlich können sich alle Menschen in Bayern über die Abflussrisiken bei Starkregen in ihrer Heimat informieren", zeigt sich der Würzburger zufrieden.
Friedl (Grüne) kritisiert fehlende Finanzmittel des Freistaats für Sturzflut-Vorsorge
Was allerdings aus Friedls Sicht fehlt, sind die für einen effektiven Schutz von Überflutungen notwendigen Finanzmittel: "Der Hochwasserschutz des Freistaats beschränkt sich auf Großprojekte wie Polder, die sehr schwer realisierbar sind", kritisierte der Grünen-Politiker in einer Landtags-Debatte zum aktuellen Umwelthaushalt in Bayern. Sturzflut-Vorsorge bleibe deshalb oft ein "Zufallsprodukt".
Doch angesichts wachsender Unwetter-Gefahren sei es unverantwortlich, die Finanzmittel für Klimaanpassung, Hochwasserschutz und Sturzflutvorsorge nicht zu erhöhen, kritisiert Friedl. Gleiches gelte für den unterlassenen Ausbau der Wasserwirtschaftsämter. Inflationsbereinigt sei die Finanzausstattung des Umweltressorts im Vergleich zum Vorjahr sogar gesunken.
Umweltminister Glauber: In 25 Jahren vier Milliarden Euro für Hochwasser-Schutz in Bayern
Für den Wasserschutz stünden jährlich rund 400 Millionen Euro zur Verfügung, entgegnete Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). In den letzten 25 Jahren habe der Freistaat zudem rund vier Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert: "Und wir stehen auch für die Kommunen als verlässlicher Partner bereit." Neue Stellen für die Wasserwirtschaftsämter wollte Glauber hingegen nicht zusagen: Dafür gebe es derzeit kaum qualifizierte Bewerber.
Die Wartung der Gräben kostet richtig viel Geld, was wegen den zurückliegenden Rekordsommern, bzw. Dürren in der ein oder anderen Gemeinde in den letzten Jahren vielleicht sträflich vernachlässtigt wurde.
Aber als Höpper hat man noch richtig viel Glück, weil bei den Kitzingern noch viel mehr im Argen liegt.
Da werden wichtige Vorfluter einfach zugeschüttet, die Auswirkungen den Bauherren überlassen.
Hat ja keiner ahnen können, dass mal ein so brutaler Starkregen kommt, den es in den letzten 100 Jahren nicht gab ..
gez. R.König
Wo dies nicht möglich ist, sollte gar nicht erst eine Baugenehmigung erteilt werden.
Und wo Gemeinden, ihren im Baugewerbe tätigen Räten hörig, solche Baugebiete ausweisen, sollten die Kreisbehörden einschreiten.
So aber muss die Allgemeinheit für Schäden aufkommen, an denen die Häuslebauer und die unteren Genehmigungsbehörden ein gerüttelt Maß Mitverantwortung tragen.
Aber, ach ja, die Freiheit. Wie könnte jemand vorschreiben, wohin jemand zu bauen hat? Diktatur, heißt es dann gleich!