Einmal mehr erweisen sich die "Prichsenstadt Classics" als Zugpferd am Wochenende. Das lag vor allem daran, dass das Wetter mitspielte. Ab Samstagnachmittag und erst recht am Sonntag herrschte Hochbetrieb im Städtchen bei der 15. Auflage.
Wenn die "Classics" ins Städtchen einziehen, dann wird in Prichsenstadt ausnahmsweise sogar der Rote Teppich mitten in der Stadt ausgerollt. Das war am ersten Tag der Schau mit den Oldtimer-Fahrzeugen, Musik und Spektakel im historischen Städtchen tatsächlich der Fall. Gut 30 Meter lang und zwei Meter breit war der Stoff, der am Samstagnachmittag zwischen dem Bankgebäude und der Bäckerei ausgebreitet wurde. Der Grund dafür war eine Modenschau, das historische Pflaster wurde zum Laufsteg.
Prichsenstadts Bürgermeister René Schlehr moderierte
Passend zu der Veranstaltung präsentierten die Models, unter ihnen auch einige Kinder, Kleider und Mode, die in die Zeit des Rock'n'Roll und der 1960er-Jahre versetzte. Den Vintage-und Rockabilly-Look des Retro-Shops "Killerkirsche" bestaunten und beklatschten die Zuschauer, die sich dicht um den Teppich drängten. Der Hausherr selbst, Prichsenstadts Bürgermeister René Schlehr, moderierte die Schau.
In eines der Outfits war mit Manuela Bausewein eine Prichsenstädterin geschlüpft, die dort im blauen Kleid mit den anderen Models über den Roten Teppich spazierte. Eine tolle Erfahrung sei das gewesen, gab die Geschäftsfrau hinterher zu. "Das hat Spaß gemacht. Ich bin spontan eingesprungen, blau ist sowieso meine Lieblingsfarbe", sagte sie hinterher begeistert.
Tanzen zur Livemusik mitten in der Stadt
Im Anschluss an die Modenschau durfte fleißig zu den Klängen der Rockabilly-Band "Honkytones" getanzt werden. Nicht nur bei der Vorführung der Tanzschule Pelzer aus Schweinfurt, sondern auch danach nutzten viele die Gelegenheit dazu.
Bereits am Samstag waren viele Automobil-Freunde angereist, um ihren Oldtimer im Städtchen auszustellen. Das lag auch an der Wetter-Prognose, das für den ersten Tag vorhergesagte warme und trockene Wetter gab den passenden Rahmen. "Wir hatten noch am Donnerstag und Freitag etliche Anrufe von Leuten, die fragten, ob sie nicht kurzfristig schon am Samstag kommen können", berichtete Katharina Pachtner vom Organisationsteam der Stadt.
Eine hohe Nachfrage habe es auch für die Oldtimer-Ausfahrt gegeben, bei der sich am Samstagfrüh 35 Fahrzeuge unter Führung von Bruno Heinlein auf eine gemütliche Tour durch die Umgebung machten. Doppelt so viele wollten teilnehmen, so Pachtner.
Für Sonntag waren 130 Fahrzeuge angemeldet
Rund 70 Fahrzeuge, plus die Exemplare eines Prichsenstädter Sammlers, gab es bereits am Samstag zu bestaunen. Für den Sonntag waren 130 angemeldet, darunter wieder etliche Schmuckstücke. Die Aussteller ließen ihre Karossen nicht nur bestaunen, sie beantworteten gerne manche Nachfrage der Besucher.
Mit seinem Oldtimer, einem Citroën DS 23 Baujahr 1973, war wieder Peter Bruha mit seiner Frau Agnes aus Bamberg angereist. Beide fühlen sich immer wieder wohl in Prichsenstadt, was auch einen Grund hat. "Wir sind bestimmt schon zum achten Mal hier. Meine Frau stammt aus Prichsenstadt, deswegen bietet sich für uns auch die Gelegenheit, hier Freunde und Verwandte zu besuchen", sagte er. Seit 15 Jahren fahre er, so Bruha, den Citroën, nur im Winter lasse er ihn in der Garage.
Seine Premiere hatte dagegen Cornelius Braun, der unweit daneben seinen roten Chevrolet Baujahr 1957 geparkt hatte. Ein ganz besonderes Modell, er hat den Chevy umgebaut zum "Coffee Shuttle". Im riesigen Kofferraum hatte er eine große Kaffeemaschine Marke Eigenbau installiert. Die lässt sich ausfahren, um von dort Kaffee anzubieten.
Erstmals war Braun aus dem 300 Kilometer entfernten Salzkotten in der Nähe von Paderborn, angereist. Auf die Prichsenstadt Classics sei er im Internet gestoßen. "Eine schöne Veranstaltung! Die Leute sind unglaublich nett hier, viele haben sich im Vintage-Look angezogen, das gefällt mir. Auch die Musik passt", zeigte er sich zufrieden. Es sei gut möglich, dass er im nächsten Jahr wieder komme.
Strahlender Sonnenschein am Sonntag: Leute strömen in die Stadt
Am Sonntag herrschte so richtig Hochbetrieb in der Altstadt. Das Wetter hielt entgegen der ursprünglich eher durchwachsenen Prognose. Einige morgendlichen Regentropfen hatten die Besucher nicht abgeschreckt.
"Wir haben strahlenden Sonnenschein. Die Autos sind da, die Leute kommen. Ich bin hoch zufrieden, die Zuschauer strömen in die Stadt", freute sich Prichsenstadts Bürgermeister René Schlehr kurz vor Mittag.