An einem kalten Wintermorgen im Jahr 2016 macht ein Spaziergänger im Schlosspark in Wiesentheid im Landkreis Kitzingen eine schreckliche Entdeckung. Mitten im Park liegt eine junge Frau, schwer verletzt, unterkühlt und gerade noch am Leben. Für die Polizei ist schnell klar, dass sie es hier mit einem Gewaltverbrechen zu tun hat. Ihre Suche nach dem Täter führt die Ermittler in eine Notunterkunft in Kitzingen. Wer hier lebt hat alles verloren. In der neuen Folge von "Mordsgespräche", des Kriminalpodcasts der Main-Post, berichtet Gerichtsreporter Manfred Schweidler, wie er während seiner Recherche und später im Gerichtssaal Menschen kennenlernte, die einer furchtbaren Tat mit erschreckendem Gleichmut begegneten.
Gerüchte verbreiten sich über die sozialen Medien
Die Menschen in Wiesentheid sind geschockt, als 2016 kurz nach dem Jahreswechsel der brutale Angriff auf die 22-jährige Karla S. bekannt wird. In den sozialen Netzwerken ist man sich sicher, wer die Tat begangen hat: Geflüchtete aus afrikanischen Staaten, die in einem Heim in der Nähe des Tatorts leben. Unter anderem Wiesentheids Bürgermeister hält dagegen - die Asylsuchenden seien in Wiesentheid gut integriert.
Die Ermittlungen der Polizei konzentrieren sich währenddessen auf das Motiv: Warum wurde Karla S. niedergestochen? Wer wusste, dass sie zu später Stunde im Park unterwegs sein würde? Und lässt die Brutalität dieses Verbrechens auf eine persönliche Beziehung schließen - oder war es eine Zufallstat?