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MÜNSTERSCHWARZACH
Pater Anselm: Habe an Börse schon 10 Millionen Euro verloren
Anselm Grün, Benediktinerpater aus dem Kloster Münsterschwarzach und Bestsellerautor
Foto: Andrea G. | Anselm Grün, Benediktinerpater aus dem Kloster Münsterschwarzach und Bestsellerautor
KNA
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:44 Uhr

Anselm Grün (73), Benediktinerpater aus dem Kloster Münsterschwarzach und Bestsellerautor, hat in seiner Eigenschaft als Finanzchef der Abtei in der Finanzkrise rund zehn Millionen Euro an der Börse verloren. Auf die Frage, ob die Mitbrüder daraufhin ein wenig unentspannt gewesen seien, sagte er der in München erscheinenden Illustrierten „Bunte“: „Na ja, ein wenig.“ Dazu sei gekommen, dass er sich Geld bei der Bank geliehen und dann an der Börse angelegt habe. Grundsätzlich brauche man einen langen Atem bei Aktiengeschäften, ist der Ordensmann überzeugt - „und den habe ich“.

Mit Bauchgefühl und Börsenbrief

Nach den Worten des Benediktiners lief es 2017 mit den Geschäften wieder „ganz gut“. Bei dem einen Fonds habe er 16 Prozent Gewinn gemacht, bei dem anderen neun. Allerdings sei er mit dem einen Fonds aktuell mit 1,5 Prozent im Minus. Es laufe eben nicht immer. Er investiere in verschiedene Aktien oder Fonds. Dabei habe er seine ethischen Grundsätze. Aktien von Rüstungsfirmen oder Luxusunternehmen kämen nicht infrage. „Ich lese den Börsenbrief, dann vertraue ich meinem Bauchgefühl.“ Geld verloren habe er an typischen Ökologie-Unternehmen wie etwa Solarworld. Aus der Finnazkrise habe er auch persönlich gelernt. „Man muss auch mal verlieren können“, sagte Grün einmal in einem Interview mit dieser Redaktion.

Der Armut verpflichtet

Als Bestsellerautor trägt der Mönch aber auch zum Unterhalt des Klosters bei. Die mit seinen Büchern verdienten Millionen fließen seinen Angaben nach „ins Kloster, ins Schulhaus, die Kirche und so weiter“. Luxus sei für ihn als Mönch, der sich zur Armut verpflichtet habe, überhaupt keine Versuchung. Manchmal halte er Vorträge für Großkonzerne oder Banken und werde danach zum Essen eingeladen. „Wir besuchen dann meist Restaurants, in die würde ich freiwillig nie reingehen, weil es mir einfach widerstrebt, so viel Geld für Essen auszugeben.“

Lange Jahre war Grün nach dem Studium der Philosophie, Theologie und Betriebswirtschaft als „Cellerar“ der wirtschaftliche Leiter der Abtei und damit für rund 300 Mitarbeiter in über 20 Betrieben verantwortlich.

 
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Kommentare
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  • reutjo
    ich habe......

    noch kein Geld an der Börse verloren. Weil ich keines für Spielereien habe....... !!!

    Ab in den Sandkasten......
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  • al-holler@t-online.de
    .... aber halt auch noch keines gewonnen.....
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  • ToDietz@web.de
    "Fressen" und "Saufen" geht auch etwas freundlicher.
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  • heribert.zimmermann@t-online.de
    Hoffentlich war da da keine Fonds dabei, bei denen mit Grundnahrungsmittel gehandelt wird!
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  • friedrich.angene@t-online.de
    So ein Heuchler, Wasser predigen aber Wein trinken. Als nächstes Buch erscheint dann bestimmt ein Leitfaden zur Zockerei an der Börse.
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  • al-holler@t-online.de
    sop, stop, stop, er hat sich ja nicht persönlich bereichert, sondern in Projekte gesteckt - s. u. -
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  • schroedingers_katze
    Was hier in den Kommentaren vergessen wird ist, dass durch die Börse bzw über Aktien den Unternehmen Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden und somit erst Fortschritt und Arbeit möglich wird. Eine moralische Auswahl versucht er zu treffen und er versucht auf langfristige Anlagen zu setzen. Das mit dem geliehenen Geld halte ich auch für zweifelhaft.
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  • taube.flieg
    Wieder ein Grund mehr, Möglichkeiten zu suchen, dass die Kirche kein Geld mehr bekommt.
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  • Fleischwolf
    Toll, wie das Kloster sich in diesen schwierigen Zeiten durchschlägt. Wenn dieses Unternehmen sich durch Aktien an anderen Betrieben beteiligt, ist da nichts verwerfliches dran. Die Aktie ist in erster Linie ein Finanzierungsinstrument für den veräußerer, und hilft diesen Unternehmen bei der Eigenkapitalbeschaffung.
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  • gowell70@yahoo.de
    P. Anselm OSB,
    Börsenzockerei ist gleich widerwärtiges Ausbeuten von Arbeit und Ressourcen.
    Beten und arbeiten!
    heisst dann in Ihrer Übersetzung wohl :
    Übervorteilen und Ausbeuten!
    Nicht alles,was man machen darf ist auch ethisch vertretbar.
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  • al-holler@t-online.de
    Die Benediktiner sind nun mal kein kontemplativer Orden.
    Vielleicht sollten Sie sich erst einmal damit befassen, was sie da draußen eigentlich tun. Ich nenne da vor allem mal das Gymnasium, das einen enormen Zulauf und den besten Ruf hat; es wäre ohne die Geschäftstüchtigkeit der Patres so wohl kaum zu führen. Außerdem tragen sie mit ihrer Metzgerei und Bäckerei wesentlich zur Nahversorgung im ländlichen Raum bei.
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  • Plecherbub
    Der Armut verpflichtet und dann mit geliehenem Geld an der Börse spekuliert. Den Satz krieg ich einfach nicht mehr aus meinem Kopf raus grinsen
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  • Braun_Matthias@hotmail.com
    Und wie viele Millionen hat der Pater schon erspielt an der Börse?
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