Im Februar dieses Jahres betrug die durch seine Anlagen erwirtschaftete jährliche Rendite „etwa zehn Prozent“, erklärte er damals gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Im Zuge der jüngsten globalen Finanzkrise beklagte er die argentinischen Anleihen als größte Fehlspekulation.
Pater Anselm Grün: Verluste hat zurzeit jeder, der Geld international angelegt hat. Ich bin jedoch seit 31 Jahren für die Finanzen des Klosters verantwortlich, deshalb ist mir die langfristige Perspektive wichtig. Jetzt gilt es, nicht in Panik zu geraten und zu realisieren: Die Bäume wachsen nicht in den Himmel!
Grün: Bei den Staatsanleihen ist erst mal der Staat derjenige, der das Geld aufnimmt und wieder schuldet. In Russland wird das Geld sicher auch im Ölgeschäft verdient, und Argentinien hatte lange Zeit eine gesunde Wirtschaft, die sich vor allem auf den landwirtschaftlichen Sektor und hier die Rinderproduktion stützte.
Grün: Man kann es nicht völlig ausschließen, sondern kann nur auf einen verantwortlichen Umgang der maßgeblichen Leute mit den Krediten hoffen. Aber eine Garantie gibt es natürlich nicht.
Grün: Doch, und ich habe das ja auch gemacht. Es ist ethisch sicher besser, in Fonds zu investieren, die auf nachhaltige Energien setzen. Es gibt auch kirchliche Fonds, deren Schwerpunkt auf Tätigkeiten im Umweltbereich liegt.
Grün: Niemand sollte sich jetzt von Hektik und Panik anstecken lassen. Für wichtig halte ich auch, sich nicht von der Angst, sondern vom Vertrauen und der Hoffnung leiten zu lassen. Empfehlen kann man sicher aus ethischer Sicht Umweltfonds oder gezielte Kredite für Projekte in der Dritten Welt.
Grün: Nein, ganz sicher nicht.
Grün: Natürlich, man lernt immer dazu. Man muss auch mal verlieren können.