Der Sänger Wincent Weiss kommt am Freitag, 18. Mai, zu einem Open-Air nach Dettelbach (Landkreis Kitzingen). Sein Auftritt war der Gewinn bei den zehnten Bürgermeisterschaften, einem Wettbewerb des Würzburger Sender Radio Gong, bei dem Dettelbach zur coolsten Gemeinde Mainfrankens gewählt wurde. Im Moment scheint es so, als wäre Dettelbach die uncoolste Gemeinde Mainfrankens, weil sie bereits jetzt Ausgaben von knapp 50 000 Euro hat.
Zellingens Bürgermeister Wieland Gsell – er hat bei der Wahl im März seine Gemeinde von der Teilnehmerliste streichen lassen– jedenfalls stellt auf seiner Facebook-Seite zur Dettelbacher Misere fest: „Weitsicht oder einfach nur nicht blenden lassen?“
Stadtrat hat sich fürs Helfermodell entschieden
Von vorne: Für die Gewinnergemeinde stellt Radio Gong zwei Modelle für die Ausrichtung des Konzertes vor. Beim ersten Modell tritt Radio Gong als Veranstalter auf und kümmert sich um Essensverkauf, Getränke und Sicherheit. Die Gemeinde müsse lediglich den Ort festlegen, wo das Open-Air stattfinden soll.
Beim zweiten Modell tritt die Gemeinde als Veranstalter auf. Dies habe den Vorteil, dass Vereine und der Ort durch eigene Essenstände und Parkgebühren von dem Open-Air profitieren können. Bühne, Band und Promotion würde Radio Gong bezahlen. Für dieses Modell hat sich der Dettelbacher Stadtrat entschieden, da sich genügend ehrenamtliche Helfer bereit erklärten, die Organisation zu übernehmen.
Sicherheitskonzept geht ins Geld
Doch für das Sicherheitskonzept für das Konzert im Gewerbegebiet Ost, bei dem etwa 10 000 Besucher erwartet werden, muss die Stadt aufkommen. Das gehe ins Geld, erklärt Rigobert Pfister von der Verwaltung. Ob die Stadt auf den gesamten Kosten sitzen bleibt, wird sich aber erst nach dem Konzert zeigen, sagt Pfister. Weil die Einnahmen noch völlig offen sind, steht eines fest: Abgerechnet wird am Schluss. Und dass das auch gut ausgehen kann, zeigt das Beispiel Neubrunn (Landkreis Würzburg). Dort spielte im vergangenen Jahr das Hip-Hop-Duo 257ers und es blieben 12 000 Euro für die Gemeindekasse übrig.