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Kitzingen
Ochsenherztomate und Lammkeule: Wie sieben Azubis die praktische Prüfung im Gastgewerbe meistern
Der Personalmangel in der Gastronomie? Riesig! Wir haben sieben Auszubildende bei der Prüfung begleitet – und die IHK nach ihrer Strategie für mehr Nachwuchs gefragt.
Beim Anrichten der Aprikosen-Tartelettes ist Präzision gefragt.
Foto: Maren Wiesmann | Beim Anrichten der Aprikosen-Tartelettes ist Präzision gefragt.
Maren Wiesmann
 |  aktualisiert: 09.02.2024 10:31 Uhr

Viele Köche verderben den Brei? Nicht in der Berufsschule Kitzingen. Dort absolvierten kürzlich sieben Auszubildende aus dem Gastgewerbe den praktischen Teil ihrer Abschlussprüfung und bekochten und bewirteten gemeinsam ein Publikum. Während die 15 Gäste eintrudelten und einen Aperitif einnahmen, war die Prüfung für die Auszubildenden bereits in vollem Gange.

Der Prüfungstag hatte für die vier angehenden Restaurantfachleute am Morgen mit dem Eindecken der Tische begonnen. Während des Mittagessens achteten kritische Prüferinnen und Prüfer darauf, dass die Gäste freundlich empfangen und die Formregeln beim Servieren der Getränke und des Menüs beachtet werden.

Ochsenherztomate und Lammkeule als Hauptgang

Die angehende Köchin und die zwei angehenden Köche machten sich am Morgen an die Arbeitsablaufplanung, in der jeder Zubereitungsschritt terminiert wird. Vier Wochen vor der Prüfung hatten sie eine grobe Aufgabenstellung mit wenigen Pflichtkomponenten, die das Menü enthalten muss, bekommen. Zur Vorspeise sollte es Ochsenherztomate, zum Hauptgang Lammkeule mit Haxe und zum Dessert Aprikosen geben. Die genaue Ausgestaltung dieser Vorgaben ist dem Prüfling selbst überlassen.

Die angehenden Restaurantfachleute beweisen, dass sie die Formregeln beim Servieren von Getränken und Speisen beherrschen.
Foto: Maren Wiesmann | Die angehenden Restaurantfachleute beweisen, dass sie die Formregeln beim Servieren von Getränken und Speisen beherrschen.

Die Gäste zeigten sich nach dem Mittagessen zufrieden mit dem Service und begeistert von der kulinarischen Vielfalt auf den Tellern. Wie der Prüfungsausschuss die Leistungen der Auszubildenden bewertete, werden diese in wenigen Wochen erfahren.

133 neue gastronomische Fachkräfte für Mainfranken ausgebildet

Die IHK Würzburg-Schweinfurt prüft dieses Jahr rund 2600 Prüflinge in verschiedenen Ausbildungsberufen. Im Gastrobereich machen 133 Jugendliche ihren Abschluss, sieben davon in Kitzingen. Neben der Berufsschule in Kitzingen bilden auch Schulen in Würzburg und Bad Kissingen im Gastgewerbe aus.

Bevor die angerichteten Dessertteller die Küche verlassen, müssen sie dem kritischen Blick der Prüfer standhalten.
Foto: Maren Wiesmann | Bevor die angerichteten Dessertteller die Küche verlassen, müssen sie dem kritischen Blick der Prüfer standhalten.

Insgesamt beklagt die Gastronomiebranche nach wie vor einen starken Fachkräftemangel. Jedoch habe die IHK Würzburg-Schweinfurt im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 9,3 Prozent bei den Eintragungszahlen verzeichnet, berichtet Maresa Brückner, Referentin für das Prüfungswesen der IHK Würzburg-Schweinfurt. Laut Brückner haben aber die meisten Betriebe noch freie Kapazitäten und würden gerne mehr Leute ausbilden. Allerdings fehle an vielen Stellen das Interesse des Nachwuchses.

IHK setzt auf neue Strategien gegen den Fachkräftemangel

Um dem entgegenzusteuern, setzt die IHK auf neue Strategien. Zusätzlich zu den "Azubi-Scouts" – junge Auszubildende, die in Schulen von ihrem Ausbildungsalltag berichten – startete nun die Werbe-Kampagne "#könnenlernen", die junge Menschen auf Ausbildungsberufe aufmerksam machen soll.

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Auch die Neuordnung der gastronomischen Ausbildung seit diesem Schuljahr soll den Zugewinn einer neuen Schülerschaft bringen. Aus fünf wurden sieben Ausbildungsberufe.

Hinzu kam beispielsweise die Ausbildung zur "Fachkraft Küche", die in nur zwei Jahren zu absolvieren ist. Sie richtet sich an "Jugendliche, deren Stärken eher im Praktischen liegen" oder die "sprachliche oder soziale Defizite" haben. Außerdem soll das Gewicht der Pflanzenküche in der Ausbildung durch Zusatzqualifikationen wie "vegetarische und vegane Küche" steigen.

 
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