Es gibt noch einen Funken Hoffnung, dass die Ärzte Eleonora Rieger und Alexander Schöpfel in Prichsenstadt bleiben. Dies zeigte sich im Verlauf der Bürgerversammlung am Freitagabend. Über 300 Bürger kamen – was zeigt, wie brisant das Thema Ärzte in Prichsenstadt war und noch immer ist.
Über lange Zeit gab es in der Versammlung Vorwürfe von beiden Seiten. Dem Beifall nach zu urteilen sind in der Bürgerschaft in beiden Lagern Unterstützer. Immer wieder wurde von Bürgern der Wunsch geäußert, die Ärzte in Prichsenstadt zu halten. Gabi Bauer äußerte sich eindringlich: „Wir brauchen unsere Ärzte, wir sind mit der Qualität sehr zufrieden“. Diese Forderung teilte eine große Zahl der Besucher in der Halle.
Spannung zwischen Bürgermeister und Arzt
Dass eine gewisse Spannung zwischen Bürgermeister Schlehr und Schöpfel herrscht, ist den Bürgern schon aufgefallen. Schöpfel forderte eine öffentliche Entschuldigung und Schlehr mahnte, den Bogen nicht zu überspannen. Der Vorschlag einer Bürgerin: „Wenn ihr beide nicht miteinander könnt, nehmt einen Vermittler.“ löste riesigen Beifall unter den Bürgern aus.
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Am Ende der Diskussion zeigte sich ein Hoffnungsschimmer. Stadtrat Harald Rückert fragte Schöpfel direkt: „Würden Sie bei sieben Euro (Miete pro Quadratmeter, Anmerkung der Redaktion) in Prichsenstadt bleiben? Es gäbe einen neuen Gesichtspunkt.“ Alexander Schöpfel konnte nicht direkt antworten und war auch etwas überrascht. Der Zulassungsausschuss habe die Genehmigung nach Wiesentheid zu gehen erteilt, erklärte er. Dennoch: „Wir sind nicht abgeneigt“. Es müssten allerdings gewisse Details ausgehandelt werden. Mit Dr. Georg Klose, dem ehemaligen Chefarzt aus Volkach bot sich ein renommierter Arzt als Vermittler an.