Neun Tage nach dem gewaltsamen Tod eines 35-Jährigen im Emsland in Niedersachsen hat die Polizei in Unterfranken den zwei Jahre jüngeren Verdächtigen gefasst – nicht in den Niederlanden, wo man ihn vermutete, sondern auf der Autobahn A 3 bei Kitzingen auf dem Weg nach Süden.
Wegen Tötungsdelikt in Niedersachsen gesucht
Offenbar gibt es noch intensive Ermittlungen in dem weitgehend rätselhaften Fall. Denn die Ermittlungsbehörden hatten die Festnahme zunächst eine Woche geheim gehalten. Der Gesuchte wurde nach Information dieser Redaktion bereits am 1. August von Beamten der Autobahnpolizei aus Bibelried auf der Raststätte Haidt-Süd bei Kleinlangheim (Lkr. Kitzingen) kontrolliert und festgenommen. Dies bestätigen auf Anfrage Pressesprecher Martin Kuhn vom Polizeipräsidium Unterfranken und die Staatsanwaltschaft Osnabrück, die den Moldawier wegen des Tötungsdeliktes an einem Landsmann suchte.
Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück wurde gegen den 33-Jährigen Haftbefehl wegen Totschlags erlassen. Wie die Ermittler dem Tatverdächtigen auf die Spur kamen, dazu wollte die Staatsanwaltschaft keine Angaben machen. Zunächst hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet.
Offenbar kam es zum Streit zwischen den Männern
Neun Tage vor der Festnahme in Unterfranken hatte eine Spaziergängerin am 23. Juli in der Gemeinde Spelle (etwa 8400 Einwohner) im Emsland die Leiche eines Mannes gefunden, der nicht aus dem Ort stammt. Eine Obduktion hatte ergeben, dass der 35-Jährige gewaltsam ums Leben kam. Wie der Mann starb, sagen die Ermittler bislang nicht.
Laut der Staatsanwaltschaft hatte das Opfer in einer Unterkunft in der Gemeinde gelebt und am Tattag Besuch von dem 33-Jährigen bekommen. Es soll dann zu einem Streit zwischen den Männern gekommen sein. Worum es dabei ging, wird noch ermittelt. Der Tatverdächtige flüchtete demnach zunächst zu Fuß und dann weiter mit einem Taxi in die Niederlande. Neun Tage später kam es dann zu der Festnahme an der Autobahnraststätte Haidt.