Fast wäre es passiert. Wenn es dem Feldhamster gefallen hätte, etwas näher an die Stadt zu ziehen, wäre es mit dem schönen Neubaugebiet "Bromberg" so schnell nichts geworden. So aber siedelten sich die streng geschützten und vom Aussterben bedrohten Tiere „im Umfeld des Bebauungsplanes“ an, wie es am Montag im Stadtrat hieß. Für Dettelbach bedeutet das: Zum Glück gibt es keine zeitlichen Verschiebungen; das Neubaugebiet nimmt jetzt Fahrt auf.
Strenge Vorgaben zum Feldhamster-Schutz
Aber die Gesetze sind streng und die Vorgaben entsprechend groß: In der Nähe der entdeckten Feldhamster-Wohnungen müssen zum Ausgleich zwei Hektar "feldhamsterfreundlich bewirtschaftet" werden, wie es Bürgermeister Matthias Bielek in der Stadtratssitzung am Montag ausdrückte. Entsprechende Absprachen gab es bereits; ein Landwirt kümmert sich um die geforderte Feldhamster-Freundlichkeit.
Und so lautete die frohe Botschaft des Tages: Die Stadt segelte – wenn auch nur knapp – an einer veritablen Feldhamster-Verzögerung vorbei. Nun aber kann alles seinen Gang gehen; das Baugebiet ist hiermit auf den Weg gebracht.
Stadtplanerin Sylvia Haines erläuterte die Besonderheiten des etwa 3,5 Hektar großen Baugebietes, das im Anschluss an das bestehende Wohngebiet Ost IV am Sommeracher Weg entsteht. Zum einen soll damit die Nachfrage für Baugrundstücke mit Doppel- und Reihgenhäusern befriedigt werden. Zum anderen soll ein Teilbereichen auch betreutes Wohnen ermöglichen.
3 D soll Klarheit bringen
Sorge bereitet einigen Stadträten eine größere Hangneigung. Der Höhenunterschied könnte Probleme bereiten, so die Befürchtungen. Andere wie Siegfried Voltz verwiesen auf Stadtteile wie Bibergau, wo es teilweise eine viel stärkere Hangneigung gebe. Um hier eine Vorstellung zu bekommen, will die Stadtplanerin eine 3-D-Animation erstellen lassen.
Und so sieht der Zeitplan aus: In den kommenden Wochen findet die Bürgerbeteiligung statt. Danach – noch in diesem Jahr – soll der Bebauungsplan-Entwurf stehen. Der landet dann noch einmal im Stadtrat. Im Frühjahr kommenden Jahres könnte die Erschließung starten, für die 1,8 Millionen Euro bereit stehen. Wie Bürgermeister Bielek vorsichtig prognostizierte, könne es mit dem Grundstücksverkauf dann Ende 2023 losgehen. Entsprechend wäre der Startschuss für den Baubeginn dann Anfang 2024.