Vor eineinhalb Jahren hat der Kitzinger Stadtrat beschlossen, sein Konzept für die Entwicklung des Einzelhandels in der Stadt fortzuschreiben. Am Donnerstag, 20. Oktober, wird ab 18.15 Uhr in der Alten Synagoge öffentlich der Entwurf dafür in einer Ratssitzung präsentiert, ausgearbeitet vom deutschlandweit tätigen Büro Stadt + Handel Beckmann und Föhrer Stadtplaner GmbH mit Zentrale in Dortmund. Der Rat wird den Konzeptentwurf diskutieren, eine Entscheidung darüber fällt aber erst im November.
Grundlage des Entwurfs waren eine Markt- und Standortanalyse durch die Stadtplaner unter Mitarbeit des Stadtmarketingvereins. Die Stadtplaner haben die Stärken und Schwächen des Stadtbilds, des Einzelhandels und der Gastro-Szene analysiert und geben Empfehlungen für die künftige Entwicklung. Außerdem haben sie Kaufkraft- und Umsatzzahlen ermittelt und daraus Schlüsse fürs Konsumverhalten gezogen. Grundsätzlich haben die Experten viele positive Faktoren in Kitzingen gefunden: eine intakte Infrastruktur, ein abwechslungsreiches Laden- und Gastronomieangebot, sehenswerte Gebäude und Plätze, die zum Verweilen einladen.
Doch die Analyse schaut genauer hin und zählt ebenso Versäumnisse und Fehlentwicklungen auf. Folglich haben die Stadtplaner einiges Verbesserungspotenzial in Kitzingen ausgemacht: Obwohl die Große Kreisstadt noch ein Angebot bietet, das keineswegs mehr selbstverständlich ist in Städten dieser Größenordnung, ist manches doch unübersehbar in die Jahre gekommen. Vielerorts leben Geschäfte von der Substanz. Und während das Stadtbild viele reizvolle Ansichten bietet, gibt es doch einige Gebäude, die dahinvegetieren.
Analysten legen den Finger in die Wunde der Stadt Kitzingen
Negativ aufgefallen sind den Analysten renovierungsbedürftige Fassaden, leer stehende Gebäude, fehlende Grünpflanzen oder gar Parkanlagen. So wirkt der Königsplatz für die externen Beobachter nicht besonders einladend, da er vollständig von Straßen und Parkplätzen umgeben ist.
Auch das gastronomische Angebot in der Innenstadt weist Licht- und Schattenseiten auf: Fränkischen Gasthäusern und Weinlokalen stehen Gebiete mit einseitiger oder gar nicht vorhandener Gastronomie gegenüber. Gerade die fehlende Bewirtung am Mainufer wird bemängelt. Vorschläge gehen dahin, die Ansiedlung von qualitativ guten Betrieben an zentralen Lagen mit Aufenthaltscharakter zu fördern.
Auch den Einzelhandel in der Altstadt würden die Stadtplaner gern entrümpeln. Veraltete Schaufenster und Werbeanlagen zeugten vom "Investitionsstau", schreiben sie in ihrem Entwurf. Dem gegenüber fallen Geschäfte umso mehr auf, die auf die zeitgemäße Gestaltung ihrer Läden und Schaufenster Wert legen. Auch dem Verhau mancher unkoordiniert aufgestellter Werbeschilder würden die Fachleute gern ein Ende setzen und zudem für eine eindeutige und klare Beschilderung in der Innenstadt sorgen. Das wiederum ist eine Aufgabe für die Stadtpolitik.
Auf Stadt, Handel und Gastronomie kommt eine Mammutaufgabe zu
Kritik übt Stadt + Handel auch an der fehlenden Vernetzung in der Altstadt: so an der durch den Verkehr zerschnittenen Kaiserstraße, fehlenden Bezügen zwischen den Plätzen und Gassen zum Marktplatz oder mangelnden Verweilqualitäten in den äußeren Straßen der Altstadt.
Tatsächlich überraschen kann die Analyse aufmerksame Beobachter nicht. Viele Erkenntnisse und Empfehlungen könnten überdies auch auf andere Städte zutreffen, leidet der Einzelhandel doch in vielen Regionen unter ähnlichen Problemen. Der Blick von außen zeigt aber in der Summe, dass eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Kitzinger Altstadt von vielen Akteuren vernachlässigt wurde. Die Stadtpolitik hat sich offensichtlich nicht ausreichend um eine Modernisierung des Erscheinungsbildes und der Aufenthaltsqualität gekümmert. Von einer Anpassung des Stadtverkehrs, der Einführung eines Stadtbusses oder einem barrierefreien Ausbau ganz zu schweigen.
Geschäftsinhaber müssten modernisieren
Ebenso haben einige Geschäftsinhaber die Modernisierung ihrer Angebote nicht vorangetrieben. Dabei hat sich in der Corona-Pandemie nochmals die Attraktivität des Online-Handels erhöht. Dieser Veränderungsdruck auf den lokalen Handel wächst weiter.
So lässt das Konzept von Stadt + Handel nicht nur Handlungsbedarf erkennen, sondern auch die Notwendigkeit, dass alle Verantwortlichen an einem Strang ziehen. Weder kann die Stadtpolitik allein für eine Belebung der Innenstadt sorgen, noch der einzelne Händler oder Gastronom.
Aber die Stadtplaner haben recht, die heruntergekommenen Fassaden und alten Schaufenster sind eine Schande und laden nicht zum flanieren ein. Es fehlt in der ganzen Altstadt an Bäumen, Bänken und Mülleimern.
Ziel muss es sein die Altstadt zu einem Ausflugsziel zu machen! Nicht den gestressten Autofahrer zu bedienen, der nach 5 Minuten wieder heim fahren will.
Potential ist genug da.
Alles Andere sind doch " Träume !
Die Stadt KT hat doch selbst im Äusseren Rund neue Wohngebiete erschlos-
sesn und Einkaufsmöglichkeiten der moderneren Art mit guten Parkver-
hältnissen geschaffen. DieAltstadt kann "niemals dagegen konkurrieren.
Meine ich jedenfalls, aus 78 Jahren KT-Erfahrungen.
Die jungen Stadträte-Innen sollten sich mal "umhören. Wunsch und Wirk-
lichkeit sind nicht immer so leicht umsetzbar. ....... Das wissen die Geschäfts-
leute - egal welches Gewerbe - mit eigenen Geld doch auch. Und lassen die
Geldtasche zu. Vor 50- 60 Jahren war "vieles anders !
Die Altstadt sollte ein Ort zum verweilen und flanieren sein. Mit schönen Schaufenstern in denen man Dinge entdecken kann und einkaufen zum Erlebnis wird.
Die Märchen der Auto beruhigten/freien Innenstadt in der alle Geschäfte pleite gehen wurde schon 1000fach widerlegt. Auf diese Ebene der Diskussion müssen wir nun wirklich nicht zurück gehen.
Es gibt ein Hotel Fränkischer Hof, ohne Restaurant.
Es gibt das Hotel Bayrischer Hof, tatsächlich mit Schäuferl, Bratwurst und Sauerbraten.
Ansonsten Internationale Küche, griechisch, asiatisch, türkisch und italienisch.
Es fehlt fast an nichts, nur an fränkischem Futter für Touristen.
Aber das was mich Oberpfälzer nach Franken gelockt hat gibt es anscheinend im angeblich urfränkischen Kitzingen nicht.
Kein Rindfleisch mit Meerettichsauce, Bandnudeln und Preiselbeeren.
Keine Rindersuppe mit mit dreierlei Klößlich.
Keinen Fisch aus dem Main oder seinen Nebenflüssen und Nebenteichen.