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Sulzfeld
Neue Ausstellung: Der Sulzfelder Adam Muck hat sich auf Weinfässern verewigt
Adam Muck war ein sehr heimatverbundener Weinliebhaber – was in seinen Werken nicht zu übersehen ist. Am 10. Februar eröffnet in Sulzfeld eine Ausstellung mit seinen Arbeiten. 
Foto: Maria Muck | Adam Muck war ein sehr heimatverbundener Weinliebhaber – was in seinen Werken nicht zu übersehen ist. Am 10. Februar eröffnet in Sulzfeld eine Ausstellung mit seinen Arbeiten. 
Nina Grötsch
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:37 Uhr

Am 13. Februar 2023 wäre Adam Muck 100 Jahre alt geworden. "Wenn das kein Anlass ist – welcher dann?", fragte sich nicht nur seine Tochter Maria Muck. Auch die Familie und die Gemeinde Sulzfeld kamen schnell überein, dass dies eine gute Gelegenheit ist, um die Werke des Kunsthandwerkers der Öffentlichkeit zu präsentieren. Am Freitag, 10. Februar, ist es soweit.

Maria Muck, die Tochter von Adam Muck, freut sich sehr, dass die Kunst ihres Vaters so wertgeschätzt wird.
Foto: Maria Muck | Maria Muck, die Tochter von Adam Muck, freut sich sehr, dass die Kunst ihres Vaters so wertgeschätzt wird.
Frage: Was bedeutet es Ihnen, dass die Gemeinde Sulzfeld diese Ausstellung ermöglicht?

Maria Muck: Dass die Gemeinde und der Bürgermeister uns hier unterstützen, fühlt sich toll an. Es ist schön zu erleben, wie unser Vater nach seinem Tod noch wertgeschätzt wird. Wir empfanden den Termin als schönen Anlass, die Stücke zusammen zu tragen und zu zeigen. Mein Vater Adam Muck hat sich zu Lebzeiten sehr für Sulzfeld engagiert. Das zeigen zum einen die Motive auf seinen Werken, aber auch sein Wirken in den verschiedenen Vereinen – sei es Schützen-, Gesangs-, Arbeiter- oder Sportverein.

War die Kunst Ihres Vaters denn auch zu Lebzeiten schon geschätzt?

Muck: Ja, mein Vater war bekannt und anerkannt – vor allem in Sulzfeld und der umliegenden fränkischen Weinlandschaft. Er hat sich für viel interessiert und scheute sich nicht, auch mal eine Gegenposition einzunehmen. So konnte er mit seiner freigeistigen Art schon auch mal anstoßen.

Er hat alte Fassböden für seine Kunst hergenommen? Wie kam es dazu?

Muck: Anfangs arbeitete er noch hauptsächlich mit Kupfer-Exponaten. Dieses Material kannte er aus seiner Arbeit als Spengler. Auch dort war es ihm immer wichtig, dass zum Beispiel die Wassersammler oder Dachrinnen nicht nur funktional waren, sondern auch einen eigenen Ausdruck hatten. Also verzierte er sie mit verschiedensten Motiven, oft mit Blumen oder Trauben. In den 70er Jahren fingen viele Winzer an, ihre alten Holzfässer auszuwechseln. Da mein Vater die reich geschmückten Fässer vom Juliusspital kannte, wuchs in ihm die Idee, diese alten Fassböden zu bearbeiten. Es reizte ihn außerdem, sich mal an einem anderen Material auszuprobieren. 

Auf diesem Fassboden hat Adam Muck den heiligen Cyriakus dargestellt.
Foto: Maria Muck | Auf diesem Fassboden hat Adam Muck den heiligen Cyriakus dargestellt.
Können Sie sich noch an diese Zeit erinnern?

Muck: Er hat jede freie Minute in seiner Werkstatt im Keller des Hauses gearbeitet und gehandwerkt. Je nach Auftrag beschlug er dort Kupferplatten und arbeitete Türme und Tore aus ihnen heraus – oder er bearbeitete die Fassböden. Dort entstand auch 1974 das erste Fass, das er dem Sportverein Sulzfeld zur Einweihung des Sportheims schenkte. Es folgten viele weitere, teilweise Auftragsarbeiten, für die damals eher rustikalen Probierstuben der Winzer. Die Motive waren stark an Sulzfeld und seine Geschichte ausgerichtet. Oder er entwarf selbst Motive und stellte Geschichten zusammen, wie zum Beispiel bei einem Fass mit dem heiligen Cyriakus, wo er einerseits zeigen wollte, woher der Name für die Weinlage Cyrakusbergkommt, andererseits aber auch auf die Geschichte und Herkunft dieses Heiligen hinwies.

Das heißt, das Adam Muck sich mit seiner Kunst an vielen Orten in Sulzfeld verewigt hat?

Muck: In Sulzfelder Gaststätten, vor allem im Gasthaus Stern, sind bis heute drei Fassböden ausgestellt. Die Dächer über den heiligen Figuren sind zum Beispiel häufig von ihm, ebenso einzelne Laternen oder Dachverkleidungen.

Wo waren die ganzen Werke, die nun ausgestellt werden, bislang gelagert?

Muck: Einige Fassböden waren im Familienhaus aufgehängt und wurden kurz vor der Renovierung des Hauses eingelagert. Sie sollen aber wieder einen gebührenden Platz bekommen. Einige Stücke hängen auch bei meinen Geschwistern zu Hause.

Alle Infos zur Ausstellung

Wann? Kunsthandwerk von Adam Muck ist vom 10. bis 19. Februar im Sulzfelder Rathaus ausgestellt. Die Vernissage findet am Freitag, 10. Februar, ab 18 Uhr statt. Jeder ist willkommen. Öffnungszeiten: Mi-Fr 16 bis 19 Uhr, Sa 12 bis 19 Uhr, So 11 bis 18 Uhr.
Was? Zu sehen sind Adam Mucks Arbeiten aus alten Fassböden und Kupfer. Jedes der Werke zeigt Aspekte des Lebens in einem Dorf, das vom Weinbau und der Gemeinschaft geprägt ist. Neben Mucks Werken werden Fotos ausgestellt, die um 1910 ebenfalls in Sulzfeld geschossen wurden.
Quelle: lni
 
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