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HENDUNGEN
Außergewöhnliche Kunstwerke aus alten Holzfässern
Schön schlicht: Daniel Molitor hat die Weihnachtsgeschichte auf einem Fassboden dargestellt.
Foto: Peter Federlein | Schön schlicht: Daniel Molitor hat die Weihnachtsgeschichte auf einem Fassboden dargestellt.
Peter Federlein
 |  aktualisiert: 27.04.2023 00:37 Uhr

Daniel Molitor, ein „Brender“, den es nach Hendungen gezogen hat, schafft Kunstwerke aus dem Holz von Fässern. Fässer, die verbraucht sind und aufgrund ihres Alters nicht mehr zu ihren ursprünglichen Lagerungszwecken geeignet sind. Fässer haben eine lange Geschichte, sie wurden zumeist etwa 50 Jahre gebraucht, einige bringen es gar auf 100 Jahre „Betriebszeit“, erklärt der Künstler. Am vergangenen Wochenende präsentierte Molitor in seinen Ausstellungsräumen im Dorfgrabenweg 5 überraschende Kunstwerke, die in seinem Atelier „Fassix“ entstanden sind.

Molitor ist seit vielen Jahren fasziniert von Fässern, einem Produkt aus Naturmaterial und traditioneller Handwerkskunst. Die Fassherstellung beginnt mit dem Schlagen der Eiche, dem Zersägen zu Brettern und dem mehrere Jahre andauernden Trocknen. In mühevoller Handarbeit fertigten Küfer und Büttner früher ein Wunderwerk der Handwerkskunst, ein Holzfass.

Die Geschichte der Fässer, die normalerweise verborgen bleibt, kommt eigentlich erst nach dem Zerlegen – im wahren Wortsinn – ans Tageslicht. Je nach Verwendungszweck haben sich im Laufe der Jahre mehrschichtige Ablagerungen, die als Patina bezeichnet werden, auf der Innenseite der Dauben, also der Längshölzer der Fässer, gebildet. Diese Patina bewirkt die Einmaligkeit eines jeden Holzfasses in Farbe, Intensität und Struktur. „In vielen Fällen sind die Holzfässer nach ihrer Glanzzeit in einen Dornröschenschlaf gefallen. Fassix hat sich als Ziel gesetzt, diese besonderen Fässer zu finden und ihnen mit Liebe zum Detail sowie kreativen Ideen wieder neues Leben einzuhauchen“, verkündet Daniel Molitor auf seiner Internetseite (www.fassix.de).

Molitor ist sich sicher, dass die alten Holzfässer sowohl als alleinstehendes Kunstwerk oder auch die Bestandteile in Verbindung mit Glas, Edelstahl oder Schiefer eine Augenweide sind. Die einzelnen Fassdauben beeindrucken dabei durch die einzigartige Beschaffenheit des Holzes und bieten ein schönes Farbenspiel.

Molitor bearbeitet unterschiedlich eingesetzte Fässer, die er zumeist in der Rhön entdeckt hat. Darunter ein Eiche-Barrique-Fass mit einem Alter von 45 Jahren, in dem einst Rotwein gelagert wurde, sowie ein Eiche-Fass, das zur Lagerung von Bier und Most verwendet worden ist. Des Weiteren zählt ein 60 Jahre altes Eiche-Barrique-Fass, in dem viele Jahre Bordeaux-Wein gelagert wurde, zu seinen Favoriten. Nicht zu vergessen ein nahezu 100 Jahre altes Eichenfass, ausschließlich für die Lagerung von Weißwein eingesetzt.

In der Ausstellung, die am Samstag und am Sonntag sehr gut besucht war, wurden sowohl Kunstwerke als auch Gebrauchsgegenstände präsentiert. Aus Dauben gefertigte Lampenfüße und aktuell Weihnachtskrippen aus Fassböden, Kerzenhalter und vieles mehr zaubert Molitor aus den alten Brettern.

Erste Ausstellung: Daniel Molitor freute sich über die vielen Besucher.
| Erste Ausstellung: Daniel Molitor freute sich über die vielen Besucher.
 
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