
Die Feuersirenen zwischen Schwarzach und Volkach klangen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag beängstigend. Ein Waldbrand war gemeldet. Nach und nach schlugen weitere Sirenen an, bis in die kleinsten Ortsteile. Jedem Feuerwehrler sind die Bilder aus den Nachrichten im Kopf, wie solche Brände sich rasch ausbreiteten und welche verheerenden Katastrophen solche Brände in der jetzigen, sehr trockenen Zeit, auslösen können. "Das Feuer war zuerst nicht richtig zu lokalisieren", sagt Kreisbrandinspektor Michael Krieger.
Im schwer zugänglichen Waldgebiet, irgendwie auf einer Linie zwischen Dimbach und Schwarzach, konnte man im Mondlicht Rauch erkennen, dazwischen Feuerschein. Schnell fanden Erkundungstrupps die Brandstelle. Sie lag westlich der Straße von Dimbach nach Reupelsdorf, gut drei Kilometer im Wald und erreichbar nur über einen unbefestigten Waldweg. Erste Funksprüche gingen bei der Einsatzleitung ein: Flammen bis zu zwei Meter hoch!

Die Feuerwehrführung erhöhte die Alarmstufe. Gleiches galt für die Kräfte des Roten Kreuzes. Erste Löschfahrzeuge kämpften sich zur Brandstelle vor. Sie konnten zumindest ein Ausbreiten der Flammen verhindern. "Das Schwierige war hier, dass die Fahrzeuge wie in eine Sackgasse hineinfahren mussten", so der Kreisbrandinspektor. Vorne ging es nicht mehr weiter.
Am Bundeswehrübungsplatz gab es die nächsten Hydranten
Jetzt ging es an das oft geübte und kräftezehrende Verlegen kilometerlanger Schlauchleitungen. Am gut vier Kilometer entfernten Bundeswehrübungsplatz gab es Hydranten. "Wir bildeten zwei Einsatzabschnitte", so Krieger. " Die Brandbekämpfung vor Ort und zweitens die Löschwasserversorgung." Gruppen von Feuerwehrfrauen und -männern zogen Schlauchwagen durch die Dunkelheit, kuppelten Leitungen zusammen und setzten Zwischenpumpen zur Druckverstärkung.

Vorne, an der Kreisstraße, wurde ein Pendelverkehr mit Löschfahrzeugen eingerichtet. Diese fassten Wasser in Dimbach und pumpten es dann in eine Art Verteilerstation, ein altes ehemaliges Tankfahrzeug der Kitzinger Feuerwehr, das in der Nähe des Brandortes positioniert wurde. Eine beeindruckende Maschinerie war angelaufen und funktionierte mit der bekannten Professionalität. Ein Meer von Blaulichtern verteilte sich auf der Kreisstraße.
Das Rote Kreuz setzte ein geländegängiges Quad ein
Zwischenzeitlich hatte auch das Rote Kreuz unter der Leitung von Felix Wallström mit mehreren Rettungsfahrzeugen einen Bereitstellungsraum in unmittelbarer Nähe bezogen. Erste kleine Verletzungen konnten so sofort vor Ort behandelt werden. Dazu kam das geländegängige Quad des Volkacher BRK, das Material und Personentransporte zur Brandstelle übernahm. "Höchste Priorität hatte für uns die Sicherheit der eingesetzten Personen", sagt Michael Krieger. "Die letzten Waldbrände hatten gezeigt, wie schnell sich die Brandlage ändern kann und Einsatzkräfte gefährden können."

Dazu kontrollierten Drohnen des Kitzinger Technischen Hilfswerks (THW) ständig den Einsatzraum. Gegen Mitternacht wurden die Tanks der Aggregate und der Pendelfahrzeuge leer. Das THW stellte hierzu eine mobile Tankstelle in Einsatznähe auf, und vom Roten Kreuz kam der Versorgungszug, der alle Einsatzkräfte mit Getränken und Snacks stärkte. Erst gegen 3 Uhr morgens waren die letzten Glutnester gelöscht.

Kreisbrandinspektor Krieger spricht von insgesamt 15 eingesetzten Feuerwehren, die mit 170 Kräften angerückt waren. Laut BRK-Einsatzleiter Wallström war das Rote Kreuz mit über zehn Fahrzeugen verschiedener Fachrichtungen und 45 Sanitätern und Sanitäterinnen vor Ort. Bis Freitagmittag wurden keine ernsteren Verletzungen gemeldet. Die jeweiligen Einsatzleiter sprechen übereinstimmend von einem sehr gut abgelaufenen Einsatz. Die Brandermittlungen werden von der Kitzinger Polizei geführt. Die Brandursache ist bislang nicht bekannt.
So ganz passen die Entfernungsangaben im Bericht aber nicht mit dem abgebildeten Kartenausschnitt überein. Laut Geoportal Bayern, aus dem der Ausschnitt vmtl. stammt, liegt der markierte Bereich ca. 500 m westlich der KT 10.