Gegen 9 Uhr war am Freitagmorgen in der „Kalten Grube“ ein 60-Tonnen-Autokran umgekippt, als er einen kleineren Baukran in ein Wohnungsgrundstück heben wollte. Der Arm des roten Riesen krachte metertief in das Dach und die oberen Etagen eines Wohnhauses. Dabei erfasste der Körper einen Passanten, der mit seinem Fahrrad auf dem Gehweg stand. „Ich hab' so gezittert“, erinnert sich Augenzeuge Gerhard Korittke.
Nach dem Schock folgte zunächst die Erleichterung. „Es war wie ein Wunder“, sagt Korittke. Der Mann überlebte – in einer Lücke zwischen Kran, Grundstücksmauer und Gehweg. Von Helfern gestützt, konnte sich der 78-Jährige befreien. Wie das Polizeipräsidium Unterfranken am Montag mitteilte, wurden bei dem Mann im Krankenhaus schwerere Verletzungen festgestellt. Der Rentner musste operiert werden, liegt noch immer in der Klinik. Die Bewohner und der Kranführer kamen dagegen mit einem Schrecken davon.
Die Ermittlungen laufen, mehrere Sachverständige müssen gemeinsam mit der Kran-Firma die Ursache des Unfalls klären. „Es werden sowohl technische Untersuchen am Kran vorgenommen als auch die Beschaffenheit der Straße geprüft“, sagt Kriminalhauptkommissar Walter Schömig. Denn auch eine mögliche Absackung des Untergrunds stehe im Raum. Die Höhe des Sachschadens ist bislang noch unbekannt.
Bis eindeutige Ergebnisse vorliegen, könne es noch eine Weile dauern. Der Geschäftsführer der Firma, die den Kran vermietete, will sich auf Anfrage zu dem Vorfall nicht äußern.
Bevor so ein schwerer Kran aufgebaut wird muss die Bodenbeschaffenheit gründlich untersucht werden und nicht hinterher.
Über das Ergebnis bin ich sehr gespannt.