Nach mehr als 150 Jahren war Schluss. Nicht nur für Mainbernheim war das Ende der ehemaligen Firma Bären-Schmidt ein einschneidendes Erlebnis. Nach der Schließung hatte Haribo einen Bonner Immobilienkaufmann Norbert Weiß mit einer Bestandsaufnahme beauftragt und als Ansprechpartner für Interessenten benannt. Vergangenen Herbst gab es zumindest ein Gespräch mit einem möglichen Interessenten aus der E-Mobil-Branche. Ergeben hat sich daraus allerdings nichts.
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Als größtes Probleme scheint sich dabei die unterschiedlichen Bauzeiten der Gebäude zu erweisen. Auf dem Areal befinden sich noch Teile aus der ursprünglichen Umsiedlung der Firma von der Altstadt an den Bahnhof um 1900. Dem gegenüber stehen Gebäude, die in den 1990er Jahren errichtet wurden. Keine einfache Gemengelage, vor allem mit Blick auf Brandschutzerfordernisse und statische Gegebenheiten.
Bürgermeister Peter Kraus bleibt dennoch zuversichtlich. Er hoffe, betont er auf Anfrage dieser Zeitung, "dass sich in absehbarer Zeit die Möglichkeit der Nachnutzung ergibt und keine Industriebrache zurückbleibt".
92 Mitarbeiter betroffen
Das Aus der Traditionsfirma war bereits im Herbst 2017 verkündet worden. Betroffen waren 92 Mitarbeiter, das entsprach etwa einem Dritter der Arbeitsplätze in Mainbernheim. Die Produktion wurde dann zum 28. Februar 2018 eingestellt. Die Haribo-Zentrale hatte die Werksschließung damals als "aus wirtschaftlicher Sicht unabdingbar" bezeichnet.
Haribo war 1971 in das Geschäft in Mainbernheim eingestiegen. Die ehemalige Backwarenfabrik, gegründet 1863, produzierte lange Zeit Lebkuchen und Zuckerwaren. 2009 wurde die Backwarensparte verkauft, schon damals gingen etwa 60 Arbeitsplätze verloren. Danach wurden ausschließlich Gummibärchen produziert. Zu den Glanzzeiten hatte der Betrieb bis zu 350 Mitarbeiter.