Am 1. März ist alles anders – die Firma Bären-Schmidt gibt es nicht mehr. 93 Mitarbeiter haben am 28. Februar – den Tag der im vergangenen Herbst angekündigten Werksschließung – ihren letzten Produktionstag. Der angegliederte Fabrikverkauf endet ebenfalls am 28. Februar.
Das kleinste Werk im Haribo-Konzern ist dann Geschichte. Nach mehr als 150 Jahren ist die Produktion in Mainbernheim beendet. Allerdings werden die Angestellten noch bis Ende März mithelfen, die Fabrik "besenrein" zu machen. Die Abwicklung selber wird sich noch länger hinziehen; offiziell schließt das Werk zum 30. September. Für alle 93 Mitarbeiter gibt es laut Unternehmensleitung einen Sozialplan.
Als Grund für die Aufgabe des Standorts hatte die Firmenleitung Ende vergangenen Jahres angegeben, dass die Infrastruktur nicht mehr auf dem technischen Stand sei, den eine moderne Herstellung der Produkte erfordere. Ein Neubau wäre die einzige Lösung gewesen, die der Süßwarenkonzern seiner Pressemitteilung zufolge aber für unwirtschaftlich hielt.
„Blanker Hohn“
Den Mitarbeitern hat das Unternehmen zwar Jobs in anderen Werken angeboten, was aber von der Belegschaft als „blanker Hohn“ aufgefasst werde, wie die Bären-Schmidt-Mitarbeiterin gegenüber dieser Redaktion deutlich gemacht hatten. Die meisten Beschäftigten – oft schon seit vielen Jahren im Unternehmen – sind im Landkreis Kitzingen verwurzelt. Neben dem Gründungsstandort von Haribo in Bonn produziert das Unternehmen in Solingen, Neuss und in Grafschaft in Rheinland-Pfalz.
Bis zu 350 Mitarbeiter
Die Lebkuchenfabrik der Gebrüder Schmidt war 1863 gegründet worden und gehörte seit 1971 zum Haribo-Konzern. Die ehemalige Backwarenfabrik produzierte lange Zeit Lebkuchen und Zuckerwaren. 2009 wurde die Backwarensparte verkauft, schon damals gingen etwa 60 Arbeitsplätze verloren. Danach wurden ausschließlich Gummibärchen produziert. Zu den Glanzzeiten hatte der Betrieb bis zu 350 Mitarbeiter.
Für die Stadt selbst bedeute der Weggang einen finanziellen Einschnitt: Die Arbeitsplätze bei Haribo hätten 30 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Mainbernheim ausgemacht, betonte Mainbernheimer Bürgermeister Peter Kraus.
Die Wahrheit ist doch vielmehr, dass ein Neubau durchaus wirtschaftlich gewesen wäre, aber aus Sicht des Managements schlicht nicht genügend Profit abgeworfen hätte.
Die erwachsenen Mitarbeiter aber NICHT mehr!!!